98,8 Prozent der Falkland-Bewohner wollen britisch bleiben

Die Bewohner der Falklandinseln haben sich in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib bei Grossbritannien ausgesprochen. 98,8 Prozent stimmten mit Ja, wie Behördenvertreter in der Nacht in der Hauptstadt Port Stanley mitteilten.

Grossbritannien-Unterstützer am Sonntag auf den Falklandinseln (Bild: sda)

Die Bewohner der Falklandinseln haben sich in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib bei Grossbritannien ausgesprochen. 98,8 Prozent stimmten mit Ja, wie Behördenvertreter in der Nacht in der Hauptstadt Port Stanley mitteilten.

Demnach lag die Wahlbeteiligung bei rund 92 Prozent – stimmberechtigt waren genau 1672 Menschen. Es habe drei Nein-Stimmen gegeben. Internationale Beobachter sprachen von einer „freien, fairen und technisch einwandfreien“ Abstimmung.

Der Urnengang war von den Falklandbewohnern selbst in die Wege geleitet worden. Es bestand kein Zweifel daran, dass die überwältigende Mehrheit der Bewohner des Archipels weiter zu Grossbritannien gehören will.

Ausgelassene Feiern

Trotzdem feierten die Menschen auf der Inselgruppe das Ergebnis frenetisch. „Hier ist soviel Lärm, es ist riesig“, sagte Barry Elsby vom Lokalparlament der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Hunderte Menschen feierten vor der Kirche, sängen und schwenkten Flaggen, berichtete Elsby.

Der britische Aussenminister William Hague begrüsste den Ausgang des Referendums. Alle Länder sollten die Ergebnisse akzeptieren und die Inselbewohner bei der Entwicklung ihrer Heimat und ihrer Wirtschaft unterstützen, erklärte Hague.

Argentinien bestreitet Rechtmässigkeit

Dagegen bekräftigte Argentinien, dass es das Referendum von Sonntag und Montag nicht anerkenne. Es handle sich um ein „rechtlich wertloses Manöver“, das nicht von den Vereinten Nationen überwacht worden sei, erklärte die argentinische Botschafterin in London, Alicia Castro.

„Wir respektieren ihre Lebensweise, ihre Identität“, sagte Castro über die Bewohner der Falklandinseln. „Wir respektieren, dass sie weiter britisch sein wollen, aber das von ihnen bewohnte Territorium ist nicht britisch.“

Seit 1833 britisch

Die 400 Kilometer vom argentinischen Festland entfernten Falklandinseln oder Islas Malvinas befinden sich seit 1833 unter Kontrolle Grossbritanniens, nachdem die britische Kolonialmacht die Vertreter der argentinischen Behörden vertrieben hatte.

Die argentinische Militärjunta hatte am 2. April 1982 versucht, die von ihr beanspruchten Falklandinseln zurückzuerobern. Der bis zum 14. Juni andauernde Krieg endete für das südamerikanische Land mit einer Niederlage. 255 britische Soldaten starben, auf argentinischer Seite gab es 649 Tote.

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