Die PostAuto-Region Nordschweiz bietet im Tarifverbund der A-Welle in den Kantonen Aargau und Solothurn seit Montag den Fahrgästen sogenannte Echtzeitinformationen an. An grossen Bus-Bahnhöfen werden nicht mehr die Fahrplanzeiten, sondern die realen Abfahrts- und Ankunftszeiten angezeigt.
Die grossen elektronischen Anzeigetafeln sind bereits in Aarau, Baden, Fislisbach, Mellingen und Olten in Betrieb. Im kommenden Jahr wird dieses «Dynamische Fahrgastinformationssystem» auch an vielen weiteren Orten installiert.
Geplant sind Anzeigetafeln in Zofingen, Brugg und Bremgarten sowie in Balsthal und Oensingen. Das gaben Vertreter der PostAuto-Region Nordschweiz am Montag vor den Medien in Aarau bekannt.
Auch wo keine Tafel steht, nämlich an den über 1600 Haltestellen, lassen sich die aktuellen Zeitangaben in Erfahrung bringen. Der Fahrgast kann mit einem Smartphone den auf der Fahrplantafel angebrachten QR-Code einlesen. Dann zeigt das Smartphone die tatsächlichen Abfahrts- und Ankunfszeiten an. Wer das PostAuto-App installiert hat, erhält zusätzliche Informationen.
Kanton Solothurn grosszügiger als Aargau
Die Kantone, also die Besteller der Busverbindungen, entscheiden, an welchen Stationen eine rund 20’000 Franken teure elektronische Anzeigetafel installiert wird.
Der Kanton Aargau legte als Vorgabe fest, dass an einer Haltestelle mindestens 500 Personen pro Tag ein- oder aussteigen müssen. Der Kanton Solothurn ist etwas grosszügiger: 250 Personen müssen pro Tag ein- oder aussteigen.
Die Echtzeitangaben gibt es auf allen PostAuto-Linien der A-Welle, also im Zurzibiet, in den Regionen Baden, Brugg, Reusstal, Mutschellen, Freiamt und Aarau bis ins solothurnische Thal mitsamt Balmberg.
Anschlüsse sollen garantiert werden
Hinter der Anzeige in Echtzeit verbirgt sich ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem. Dank diesem neu eingeführten System kann die PostAuto-Region Nordschweiz auf dem Gebiet der A-Welle unter anderem auch die Chauffeure besser mit Informationen versorgen.
Im Tarifverbund «A-Welle» wird zudem ein System der automatischen «Anschlusssicherung» betrieben. Die PostAuto-Chauffeure erhalten von den SBB automatisch Angaben über die Ankunft der Züge. Das System rechnet nach über 700 Kriterien aus, wie lange ein Bus im Falle einer Verspätung warten kann, um den Anschluss zu garantieren.
Zudem kann PostAuto die Fahrgäste mit Meldungen wie über Störungen im Liniennetz informieren. Bereits im vergangenen Herbst wurden die Echtzeitangaben auf dem Gebiet des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) eingeführt.
Über 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr
Die PostAuto-Region Nordschweiz sei ein «heimlicher Riese», sagte Patrick Zingg, stellvertretender Leiter dieser Region. In den Kantonen Aargau, Solothurn und Basel-Landschaft wurden 2013 auf den 119 Linien insgesamt 30,2 Millionen Fahrgäste transportiert.
Das gesamte Netz ist 1818 Kilometer lang und zählt 1638 Haltestellen in 300 Gemeinden. 650 Chauffeure steuern die 305 Fahrzeuge. Der Jahresumsatz beträgt 121 Millionen Franken.