Trotz Sicherheitsbedenken der Berner Kantonspolizei hat die Massen-Gummibootfahrt auf der Aare am Samstag 1268 Teilnehmer angelockt. Nach Angaben der Veranstalter wurde damit der letztjährige Rekord von 1214 Teilnehmern geknackt.
Organisiert wurde der „Weltrekordversuch“ von einem Freizeit-Onlineportal, das damit Werbung in eigener Sache machte. Eine Bewilligung für den Anlass brauchte das Unternehmen nicht.
Die Teilnehmer wasserten in Kiesen ein und erreichten nach rund zwei Stunden das Ziel Eichholz bei Bern. Zahlreiche Schaulustige verfolgten auf Brücken und am Ufer die Massenveranstaltung.
Die Kantonspolizei hatte von einer Teilnahme abgeraten, weil eine flächendeckende Sicherung der ganzen Strecke nur sehr schwer zu gewährleisten sei. Zum selben Schluss war zuvor die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG gekommen. Eine ähnliche Veranstaltung auf der Reuss wurde abgesagt.
Gemäss Angaben des Veranstalters war die Sicherheit jedoch gewährleistet. Ein Teilnehmer habe sich beim Start mit seinem Boot verheddert, weshalb Handy und Kamera nass geworden seien. Schlimmere Vorfälle habe es nicht gegeben.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International machte mit einer Aktion an der Auguetbrücke bei Muri darauf aufmerksam, „dass Fahrten in wackligen Schlauchbooten nicht für alle Menschen Spass bedeuten“. Allein 2011 seien im Mittelmeer 1500 Menschen ertrunken oder verdurstet, die auf Booten nach Europa unterwegs waren.