Der Aargauer Regierungsrat steht den Plänen für das unterirdische Tunnelsystem «Cargo sous terrain» positiv gegenüber. Der Kanton wird indes nicht Mitglied des Förderungsvereins für das privatwirtschaftliche Projekt. Es könne zu Interessenskonflikten kommen.
Der Kanton würde durch eine Mitgliedschaft zum Projektträger, teilte der Regierungsrat am Freitag in seiner Stellungnahme zu einer Interpellation aus den Reihen der Grünliberalen mit.
Der Kanton sei nämlich auch Bewilligungs- und Aufsichtsbehörde. Er müsse sich auf eine klare Rollenverteilung beschränken. Der Förderverein habe den Kanton bislang in unverbindlichen Gespräche über die Pläne informiert.
Das Projekt «Cargo sous terrain» (CST) ist ein Projekt von Unternehmen des Detailhandels, der Logistik und weiterer Branchen. Es sieht ein alternatives, unterirdisches Transportsystem für Güter vor, das von Genf quer durch das Mittelland bis nach St. Gallen führen soll.
Der Regierungsrat verfolgt beim futuristischen Projekt eine ähnliche Linie wie der Bundesrat. Die Landesregierung erklärte sich im November bereit, das Projekt mit einem Gesetz zu unterstützen. Eine finanzielle Beteiligung des Bundes wurde jedoch ausgeschlossen.
Der Regierungsrat gibt sich in seiner Stellungnahme «grundsätzlich offen für visionäre Projekte», die den Aargau als Technologiestandort positionierten. «Cargo sous terrain» sei eine grosse Chance, die künftigen Güteverkehrsströme zu bewältigen.