Ein aargauisches Politikum hat sein Ende gefunden: Postautos, die im Aargauer Tarifverbund A-Welle verkehren, dürfen wieder im traditionellen gelben Look durch die Landschaft fahren. Seit mehr als fünf Jahren mussten die Busse nach einem Entscheid des Kantons weitgehend weiss bemalt sein.
Das Farbkonzept der A-Welle sah vor, dass die obere Hälfte jedes Busses weisst angemalt war. Unterhalb einer blauen Welle am Fahrzeug konnte das jeweilige Transportunternehmen seinen eigenen Farbton anbringen.
Auf diese Weise wollte 2008 der damalige Regierungsrat und Verkehrsdirektor Peter C. Beyeler (FDP) einen einheitlichen Marktauftritt des Tarifverbunds im verzettelten Kanton erreichen.
«Schweizerische Verlässlichkeit der Postautos»
Seither lieferten die weissen Postautos immer viel Stoff für Diskussionen – und sie sorgten selbst im Kantonsparlament zwei Mal für heitere Debatten. Zuletzt im November 2011 lehnte das Parlament einen SVP-Auftrag ab für ausschliesslich gelbe Postautos. Die gelbe Farbe garantiere die «schweizerische Verlässlichkeit der Postautos», hiess es.
Der neue Regierungsrat Stephan Attiger (FDP) sieht die Farbfrage pragmatisch. Er überlässt den Entscheid kurzerhand dem Tarifverbund. A-Welle-Geschäftsführer, Martin Osuna, bestätigte auf Anfrage am Dienstag einen Bericht der «Aargauer Zeitung».
Weisse Busse werden nicht gelb
Bei der Überprüfung der Verbundstrategie habe man sich Gedanken gemacht, ob es noch immer korrekt und sinnvoll sei, dass der Kanton das Aussehen der Busse bestimme, sagte Osuna. Der Kanton Solothurn, der an der A-Welle mitbeteiligt sei, habe nie Farbvorgaben gemacht.
Der Kanton Aargau bleibt seinem Ruf gerecht, sparsam zu sein. Die weissen Postautos werden nicht umgespritzt, sondern neue Busse erhalten einfach die gelbe Farbe – und einen Kleber mit der A-Welle.
Auch das ist eine Tatsache: 60 weisse Postautos stehen derzeit im Einsatz – 90 Busse tragen noch immer stolz die Farbe Gelb. Diese liegen nun wieder total im Trend.