Der Kanton Aargau wird trotz der Empfehlung der eigenen Verwaltung nicht mehr Geld ausgeben für den Kampf gegen invasive Pflanzen und Tiere. Gemäss Regierung reichen 730’000 Franken pro Jahr. Die Fachleute des Kantons fordern zusätzlich 1,29 Millionen Franken pro Jahr.
Der Regierungsrat führt «finanzielle Gründe» an, dass das Geld für die Bekämpfung invasiver, gebietsfremder Pflanzen und Tiere nur im bisherigen Umfang fliesst.
Der Schwerpunkt liege bei den invasiven Neophyten, insbesondere in Naturschutzgebieten und beim Strassenunterhalt sowie bei der Bekämpfung von Feuerbrand und Ambrosia, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit.
In einem vom Regierungsrat in Auftrag gegebenen Bericht kommen Fachleute der Kantonsverwaltung jedoch zum Schluss, «dass mit zusätzlichen Massnahmen der Prävention und Bekämpfung nicht zugewartet werden darf».
Zu wenig Geld, um Schäden zu vermeiden
Das bisherig verfügbare Geld reiche nicht, um die Ziele zu erreichen und weiterhin Schäden zu vermeiden, heisst es im Bericht, der auf der Website des Kantons veröffentlicht worden ist. 1,29 Millionen Franken pro Jahr müssten zusätzlich aufgewendet werden.
Es sei wichtig, dass die Investitionen in den Naturschutz und die Infrastruktur mit artenspezifischen Massnahmen und einem koordinierten Vorgehen gesichert werden könnten.
Ohne die zusätzlichen Mittel könne die Neobiota-Strategie vor allem bei der Biodiversität im Waldareal und im Bereich der Fliessgewässer «nur sehr marginal» umgesetzt werden.
Neobiota ist der Sammelbegriff für Tiere und Pflanzen, die nach der Entdeckung von Amerika im Jahr 1492 unter Mitwirkung des Menschen nach Europa eingebracht wurden. Die Tiere und Pflanzen wurden entweder absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt.
Schnelle Ausbreitung einiger Arten
Einige wenige Pflanzen und Tiere breiten sich hierzulande ohne ihre natürlichen Feinde und Krankheiten besonders schnell aus. Sie beeinträchtigen die einheimische Flora und Fauna oder gefährden Mensch und Umwelt.
Neben den negativen Folgen für die Biodiversität kann diese Entwicklung auch zu Ernteverlusten führen. Gewisse Pflanzen wie Ambrosia verursachen Allergien.