Der Kanton Aargau sucht Möglichkeiten zur besseren Integration von Asylsuchenden aus Eritrea. Vertreter der Kantonsverwaltung und Gemeinden trafen sich zu einer Aussprache. Konkrete Entscheide wurden nicht gefällt. Eine Arbeitsgruppe des Kantons macht sich nun ans Werk.
Alle Teilnehmer der Aussprache seien sich einig gewesen, dass die Integration der Eritreerinnen und Eritreer aufgrund der verbreiteten Bildungsferne sowie ihres kulturellen Hintergrunds eine Herausforderung darstelle, teilte das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Mittwoch mit.
Die Herausforderung sei für Staat und Gesellschaft nicht einfach zu lösen. Eine Alternative bestehe jedoch nicht. Es müsse alles getan werden, damit die Integration langfristig gelinge und keine Parallelgesellschaften entstünden.
Die meisten Eritreerinnen und Eritreer würden als Flüchtlinge oder vorläufig Aufgenommene dauerhaft oder zumindest für längere Zeit in der Schweiz bleiben, hält das DGS weiter fest.
Daher sei die Integration in die schweizerische Gesellschaft von besonderer Bedeutung. Es gehe um eine umfassende Integration, die auch schulische, soziale und berufliche Aspekte umfasse.
Integration als gesellschaftliche Aufgabe
Die Integration muss nach den Worten von Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) als gesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. An der Aussprache waren Vertreter der 14 Gemeinden dabei, in denen am meisten Menschen aus Eritrea leben.
Eine Arbeitsgruppe mehrerer kantonaler Departemente soll nun gemeinsam mit Gemeinden und weiteren Organisationen Konzepte und Ideen entwickeln, wie die Integration von Eritreerinnen und Eritreern beschleunigt werden kann.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wies der Bund dem Kanton Aargau insgesamt 882 Asylsuchende zu. Davon stammen 364 Personen aus Eritrea. Ähnlich ist die Situation gemäss Angaben des Kantons bei den unbegleiteten Minderjährigen. Von den zugewiesenen 57 Kindern stammen 39 aus dem Land im nordöstlichen Afrika.