Der Aargauer Regierungsrat will auch beim Naturschutz sparen. Er hat den ursprünglich vorgesehenen Kredit für das Programm «Natur 2020» um zwei Millionen auf 14,5 Millionen Franken gekürzt. Das letzte Wort wird das Kantonsparlament sprechen.
Das Geld soll für die Jahre 2016 bis 2020 in die Naturvielfalt und Lebensqualität investiert werden. In seinem Anhörungsbericht im März hatte der Regierungsrat einen Kredit von 16,5 Millionen Franken für das Programm vorgeschlagen.
Man habe «im Rahmen der Entlastungsmassnahmen» eine Kürzung vorgenommen, schreibt der Regierungsrat in der am Freitag veröffentlichen Botschaft an den Grossen Rat. Durch die Kürzung verringere sich «die positive Wirkung auf die Artenvielfalt und den Zustand der Biotope».
Das Mehrjahresprogramm ist gemäss Regierungsrat ein Eckpfeiler der kantonalen Natur- und Landschaftsschutzpolitik. Die Artenvielfalt und natürliche Lebensräume stünden wegen des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums mehr denn je unter Druck.
Mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum von rund 30 Prozent bis ins Jahr 2040 drohten weitere Flächenverluste durch Siedlungswachstum. Verkehrsinfrastrukturen wie Strassen würden die Landschaft vermehrt zerschneiden.
Die Hälfte aller Lebensraumtypen und über ein Drittel aller untersuchten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten der Schweiz sind gefährdet, wie es im Bericht heisst. Datenerhebungen würden den kritischen Zustand der Artenvielfalt im Aargau bestätigen.
Bis Ende dieses Jahres ist die Finanzierung des Programms gesichert. Die erste Etappe (von 2011 bis 2015) liess sich der Kanton 9,8 Millionen Franken kosten.