Aargauer Behörden wollen Rabenkrähen auf Gemüsefeldern bekämpfen

Mit Lockvogelattrappen und Krähenfallen soll die Zahl der gefrässigen und schlauen Rabenkrähen um Birmenstorf und ums Murimoos im Kanton Aargau stark verkleinert werden. Die Behörden wollen in Absprache mit Umweltverbänden die erheblichen Schäden an den Gemüsefeldern reduzieren.

Mit Lockvogelattrappen und Krähenfallen soll die Zahl der gefrässigen und schlauen Rabenkrähen um Birmenstorf und ums Murimoos im Kanton Aargau stark verkleinert werden. Die Behörden wollen in Absprache mit Umweltverbänden die erheblichen Schäden an den Gemüsefeldern reduzieren.

Wegen den Rabenkrähen seien massive Ernteverluste oder sogar Totalausfälle einer Kultur zu beklagen, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Dienstag mit. Die Aargauer Gemüseproduzenten schätzten ihre Ertragsverluste durch Krähenschäden allein in der Saison 2015 auf fast rund 300’000 Franken.

Im Gegensatz zu Wildschweinschäden werden Krähenschäden jedoch nicht vergütet. Gegen Rabenkrähen sind Selbsthilfemassnahmen zulässig. In diesem Fall besteht kein Anspruch auf eine Schadenabgeltung.

Der Kanton will jetzt Gegensteuer geben. In Absprache mit den Organisationen BirdLife und ProNatura sollen in einem Pilotprojekt im März Rabenkrähenschwärme um Birmenstorf und ums Murimoos stark verkleinert werden. Dabei kommen spezielle Lockvogelattrappen und Krähenfallen zum Einsatz.

Nahrungsquellen einschränken

Im Fokus stünden ausschliesslich nicht brütende Rabenkrähenschwärme, die auf schadengefährdeten landwirtschaftlichen Kulturen ganzjährig jagdbar seien. Parallel zur Bestandsregulierung will der Kanton mit den Gemüseproduzenten Massnahmen zur Reduktion ständig zugänglicher Futterquellen suchen. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass die Reduktion des Rabenkrähenbestands nachhaltig wirke.

Ein schlauer Allesfresser

Die Rabenkrähe hat als Allesfresser eine wichtige ökologische Funktion, wie das Departement BVU festhält. Die Bestände haben sich dadurch in den letzten Jahren rasant vermehrt.

Natürliche Feinde wie Uhu, Habicht oder Falke sind selten geworden und verlieren in der Kulturlandschaft, die wenig Deckung bietet, ihre natürlichen Vorteile.

Selbst menschlichen Jägern fällt das Erlegen von Krähen schwer, denn die sozialen und äusserst lernfähigen Vögel warnen sich gegenseitig vor Gefahren. Brutpaare sorgen für regen Nachwuchs, der sich vorerst in Jungvögelschwärmen bis zu dutzenden oder gar hunderten von Tieren zusammenfindet.

Schwarmkrähen brüten nicht, richten aufgrund ihrer Anzahl schnell immense Schäden an. Sie reissen Setz- und Keimlinge aus, picken erntereifes Gemüse an, beschädigen Folien und Vliese oder verkoten Anbauflächen.

Nächster Artikel