Die kleine Aargauer Krankenkasse Birchmeier muss ihre Prämien für die obligatorische Grundversicherung per 1. September erhöhen. Das ordnete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) an. Die Finanzen der Kasse mit Sitz in Künten sind in Schieflage.
Die Versicherten der Krankenkasse Birchmeier profitierten von zu niedrigen Prämien, mit denen die Kasse nicht genügend Rückstellungen bilden konnte, wie das BAG am Donnerstag mitteilte. Seit Anfang Jahr habe sich die finanzielle Lage des Versicherers verschlechtert.
Im August 2015 hatte die Krankenkasse Birchmeier gemäss BAG noch mit einem grösseren Gewinn für das laufende Jahr gerechnet. Die Zahl der Versicherten bei der Kasse mit traditionell tiefen Prämien nahm seit Anfang Jahr jedoch stark zu: um rund 2000 auf 12’000 Versicherte.
Mehr Kunden, deutlich höhere Kosten
Das habe zu einem überdurchschnittlichen Leistungsanstieg und zu einer raschen Verschlechterung der finanziellen Lage des Krankenversicherers geführt, hält das BAG fest. Die Krankenkasse verfüge nicht mehr über die erforderlichen Reserven, um ihre Verpflichtungen erfüllen zu können.
Die angeordnete Erhöhung der Prämien ab 1. September bis zum 31. Dezember soll dazu beitragen, dass sich die finanziellen Verhältnisse der Kasse wieder stabilisieren. Die Monatsprämien werden um rund 20 Prozent erhöht.
Die Krankenkasse Birchmeier ist gemäss BAG verpflichtet, ihre Versicherten bis Ende Juni über die neuen Tarife zu informieren. Wer die Krankenkasse wechseln möchte, kann seinen Vertrag mit einer Frist von einem Monat, also bis Ende Juli, schriftlich kündigen und muss sich gleichzeitig einer neuen Krankenkasse anschliessen.