Die Aargauer Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler haben weiterhin jedes Jahr 13 Wochen Ferien. Der Grosse Rat lehnte am Dienstag eine SVP-Motion mit 86 zu 39 Stimmen ab, welche die zweite Weihnachtsferienwoche streichen wollte.
Jedem Kind gingen mit der im Jahr 2005 eingeführten zweiten Weihnachtsferienwoche rund 250 Lektionen seiner Schulzeit verloren, begründete die SVP-Fraktion ihren Vorstoss. Die Lehrpersonen würden sich wegen des «angeblichen Bildungsabbaus» beklagen und demonstrieren.
Deshalb solle die zweite Ferienwoche abgeschafft und die Zahl der Schulstunden ausgebaut werden. «Wir brauchen dieses Signal», sagte SVP-Fraktionspräsident Jeans-Pierre Gallati.
SP, Grüne, CVP und EVP/BDP wehrten sich wie der Regierungsrat gegen die geforderte Streichung der 13. Ferienwoche. Es sei nicht angezeigt, von der heutigen Regelung abzuweichen, sagte Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP). Die bevorstehenden Diskussion über die Bildungskosten dürften nicht erschwert werden.
Die zweite Weihnachtsferienwoche war 2005 eingeführt worden, weil aus finanziellen Gründen eine Reduktion der Lektionenverpflichtung nicht in Frage kam. Damit habe sich die Jahresarbeitszeit der Lehrpersonen nicht geändert, der Unterrichtsanteil sei jedoch reduziert worden, schrieb der Regierungsrat in seiner Stellungnahme.
Die Aargauer Schüler besuchen während 39 Schulwochen den Unterricht. Die gleiche Regelung kennen sieben weitere Kantone, etwa St. Gallen, Schaffhausen und Zürich.
Drei Kantone setzen auf 40 Schulwochen, und zehn Kantone zählen je 38 oder weniger Schulwochen. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK).