Aargauer Lehrerverband macht mobil gegen Anti-Lehrplan-Initiative

Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) lehnt die kantonale Volksinitiative gegen die Einführung des Deutschschweizer Lehrplans 21 entschieden ab. Das am Dienstag eingereichte Begehren verhindere «eine innovative und damit gute Schule».

Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) lehnt die kantonale Volksinitiative gegen die Einführung des Deutschschweizer Lehrplans 21 entschieden ab. Das am Dienstag eingereichte Begehren verhindere «eine innovative und damit gute Schule».

Die Schule Aargau brauche auch wegen der Umstellung auf sechs Jahre Primarschule einen aktuellen Lehrplan, der den Bedürfnissen der Schule und der Gesellschaft Rechnung trage, teilte der alv am Mittwoch mit. Der Harmonisierung komme dabei eine wichtige Rolle zu.

Der Lehrplan 21 sei eine Chance, die Anpassungen koordiniert angehen zu können. Entscheidend sei dabei, dass die im Aargau auf das Schuljahr 2020/21 geplante Einführung mit der notwendigen fachlichen und finanziellen Unterstützung erfolge.

Die Initiative verhindert gemäss alv den Lehrplan nicht. Mit angepasstem Fächerkanon könne der Lehrplan gleichwohl eingeführt werden.

Das von Einzelpersonen aus dem bürgerlich-konservativen Lager lancierte Begehren verschlechtere wegen des eingeschränkten Fächerangebots die Schule. Alles werde teurer, weil die Lehrmittel zusätzlich angepasst werden müssten.

Schulfächer nicht im Gesetz verankern

Der Verband wehrt sich gegen das Ziel der Initiative, die Schulfächer in einem Gesetz festzuschreiben. Das sei zu unflexibel. Der Lehrplan sei kein Gesetzbuch, sondern vielmehr ein Kompass zur Orientierung und Planung. Der alv bemängelt, dass die Initiative die Berufswahl sowie die Wahl- und Freifächer streichen will.

Das Initiativkomitee hatte das Begehren «Ja zu einer guten Schule – Nein zum Lehrplan 21» am Dienstag mit 4533 beglaubigten Unterschriften bei der Aargauer Staatskanzlei eingereicht. Eine so grundlegende Schulreform wie der Lehrplan 21 dürfe nicht am Volk vorbei eingeführt werden, hält das Komitee fest.

Die Initiative schlägt einen neuen Paragraphen zum «Lehrplan» im kantonalen Schulgesetz vor. Darin werden unter anderem die Fächer aufgezählt, die auf der Primar- und Oberstufe unterrichtet werden. So soll auf der Primarstufe nur eine Fremdsprache auf dem Stundenplan stehen.

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