Der Aargauer Grosse Rat will bei der Bildung weniger Sparen als der Regierungsrat. Das Parlament hat am Dienstag Sparvorschläge gestrichen. So lehnte der Grosse Rat die Reduktion der ungebundenen Lektionen an der Primarschule ab. Der Entscheid fiel mit 92 zu 40 Stimmen.
Die vom Regierungsrat vorgeschlagene Reduktion war auch ausserhalb des Parlamentes umstritten. Die Kürzung der ungebundenen Lektionen in der Primarschule hätte dazu geführt, dass die Lehrpersonen nicht mehr gleich oft halbe Klassen hätten unterrichten können, um auf die besonderen Anforderungen der Schüler eingehen zu können.
Der Kanton wollte pro Jahr rund fünf Millionen Franken sparen. Die Gemeinden hätten rund drei Millionen Franken weniger ausgeben müssen. 65 Vollzeitstellen wären weggefallen.
Gegen die Kürzung sprachen sich FDP, CVP, SP, Grüne und GLP aus. Der Vorschlag führe zu einem Qualitätsabbau an der Volksschule, hiess. Die Leistung der Schule würde verschlechtert. Die SVP machte sich für eine Halbierung der Kürzung stark.
Der Grosse Rat lehnte es zuvor mit knapper Mehrheit ab, die Ressourcen für das Werkjahr an der Volksschule zu kürzen.
Der Grosse Rat beschloss im weiteren mit 72 zu 61 Stimmen, die minimale Abteilungsgrösse an der Volksschule von 11 auf 13 Schüler und an der Sekundarschule von 13 auf 15 Schüler zu erhöhen. Als Konsequenz dieser Sparmassnahme müssen vor allem in kleinen Gemeinden vermehrt mehrklassige Abteilungen geführt werden. Der Kanton und die Gemeinden sparen rund fünf Millionen Franken pro Jahr.