Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag den Jahresbericht 2012 der Aargauischen Kantonalbank (AKB) einstimmig genehmigt. Das Parlament äusserte viel Lob für die AKB, jedoch auch etwas Kritik. Der Kanton erhält eine Gewinnausschüttung von 64 Millionen Franken.
Zudem fliessen 13,4 Millionen Franken als Dotationszins und als Abgeltung der Staatsgarantie in die Kasse des Kantons. Die AKB erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von 99,1 Millionen Franken.
Die Kantonalbank habe erneut ein hervorragendes Geschäftsergebnis präsentiert, hiess es im Parlament über alle Parteigrenzen hinweg. Wenig berauschend seien jedoch die Ergebnisse der AKB Privatbank Zürich AG.
Die vorberatende Grossratskommission bemängelte, dass diese Privatbank für die AKB gewisse Risiken mit sich bringe. Es sei «ein Klumpfuss» des Stammhauses, machte die FDP geltend. Die SVP forderte einen Verkauf dieser Privatbank.
Die wirtschaftlichen Risiken seien sehr gering, weil die Privatbank nur ganz wenige Kredite vergebe, hielt Dieter Egloff, Präsident des AKB-Bankrates fest. Derzeit werde die strategische Ausrichtung dieser Tochtergesellschaft geprüft.
Die Kantonalbank habe in den USA keine Kunden angeworben, betonte AKB-Chef Rudolf Dellenbach. Derzeit gebe es nur noch fünf Depots mit 700’000 Franken sowie 39 Konten von Personen mit Wohnsitz in den USA. Anfang 2012 hatte die Bank noch 345 Konten mit 45 Millionen Franken gezählt.
Löhne der Kantonalbank-Chefetage kürzen
Die SVP kritisierte ferner, dass die Toplöhne des Bankkaders zu hoch seien. Das Parlament hatte im Juni 2012 eine SVP-Motion überwiesen, wonach die die AKB-Geschäftsleitung maximal doppelt so viel verdienen soll wie ein Regierungsrat. Ein Regierungsrat verdient rund 300’000 Franken pro Jahr.
Die Motion ist jedoch noch nicht umgesetzt. Die Arbeiten zur entsprechenden Revision des AKB-Gesetzes seien aufgenommen worden, sagte Finanzdirektor Roland Brogli. Das Parlament werde die Vorlage in den Jahren 2014/15 beraten.