Im Aargau bleibt es vorerst offen, ob die beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden zu einem „Kantonsspital Aargau“ an zwei Standorten zusammengelegt werden. Der Grosse Rat hat am Dienstag die Vorlage „Zentralspital“ an den Regierungsrat zurückgewiesen.
Der Entscheid fiel mit 102 zu 26 Stimmen. Die Mehrheit des Parlamentes will auf Antrag der FDP zuerst einen Bericht zur Finanzierbarkeit der Aargauer Gesundheitsversorgung auf dem Tisch haben. Auch die SVP hatte einen ähnlich lautenden Rückweisungsantrag gestellt.
Die CVP stützte die Rückweisung, die SP zeigte sich von den bürgerlichen Anträgen überrascht. Alle grossen Parteien machten klar, dass mit der Rückweisung der Vorlage „Zentralspital“ noch kein Entscheid über die Zukunft der beiden Kantonsspitäler gefällt sei.
Der Regierungsrat hatte im August vorgeschlagen, die beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden zu einem „Kantonsspital Aargau“ zusammenzulegen. Der Regierungsrat wollte, dass die beiden Spitäler unterschiedliche Behandlungsschwerpunkte setzen sollen.
Gesundheitsdirektorin: „Nicht ewig Zeit“
Das „Kantonsspital Aargau“ würde rund 900 Betten zählen. Das sind etwas weniger, als die Kantonsspitäler Aarau (600 Betten) und Baden (380 Betten) derzeit haben. Die Verwaltungsräte der beiden öffentlich-rechtlichen Kantonsspitäler möchten selbstständig bleiben.
Gesundheitsdirektorin Susanne Hochuli (Grüne) sagte, es sei das gute Recht des Parlamentes, noch keinen Entscheid zu fällen. Sie sei überzeugt, dass der Regierungsrat mit seinem Antrag „strategisch auf dem richtigen Weg“ sei.
Der Grosse Rat habe jedoch nicht ewig Zeit, den beiden Kantonsspitälern die Richtung vorzugeben, hielt die Vorsteherin des Departementes Gesundheit und Soziales (DGS) fest. Wann der Bericht über die Finanzierung der Aargauer Gesundheitsversorgung vorliegt, ist noch offen.