Die Hochspannungsleitung von Niederwil AG nach Obfelden ZH soll ersetzt und auf eine Leitung von 380 Kilovolt (kV) ausgebaut werden. Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag das erweiterte Planungsgebiet für die Leitung im kantonalen Richtplan festgelegt.
Der Entscheid fiel ohne Gegenstimme. Mehrere Grossrätinnen und Grossräte wiesen jedoch darauf hin, dass der Aus- und Neubau der Leitung mit möglichst geringen Beeinträchtigungen der Natur einhergehen solle. Deshalb sei es notwendig, dass bei der weiteren Planung geprüft werde, ob die Leitung auf Masten gebaut oder in den Boden verlegt werden solle.
Anders als ursprünglich vorgesehen, wurde das Planungsgebiet auf weitere Gemeinden ausgeweitet. Damit seien sämtliche Optionen offen, sagte Baudirektor Stephan Attiger (FDP).
Die bestehende, rund 17 Kilometer lange 220-Kilovolt-Leitung zwischen Niederwil und Obfelden ist ein Flaschenhals im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz. Mit der Verstärkung auf 380 Kilovolt soll die regionale und internationale Versorgungssicherheit erhöht werden.
Die Netzgesellschaft Swissgrid hatte im Januar das Sachplanverfahren für die Leitung gestartet. Wenn letztlich der Bundesrat den Planungskorridor festgesetzt haben wird, kann die Netzgesellschaft die konkrete Leitungsführung für das Detailprojekt ausarbeiten.
Sie wird ein Plangenehmigungsgesuch einreichen müssen. Bei einem optimalen Verlauf des Verfahrens ohne Weiterzug an die Gerichte rechnet Swissgrid mit einer Inbetriebnahme der 380-kV-Leitung bis ins Jahr 2022.