Die Hochspannungsleitung von Niederwil AG nach Obfelden ZH soll ersetzt und auf eine Leitung von 380 Kilovolt (kV) ausgebaut werden. Das Bundesamt für Energie und der Kanton Aargau wollen das ursprünglich vorgeschlagene Planungsgebiet um das Bünztal südlich Waltenschwil AG erweitern.
Damit kommen der Bund und der Kanton den entsprechenden Begehren während der öffentlichen Auflage für das Planungsgebiet im Sachplan nach. Von der Erweiterung des Planungsgebiets sind neun zusätzliche Gemeinden betroffen, wie das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Mittwoch mitteilte.
Es sind dies die Gemeinden Auw, Beinwil, Boswil, Büttikon, Geltwil, Kallern, Merenschwand, Mühlau und Muri. Diese Dörfer können sich nun zum neuen Perimeter äussern. Der Grosse Rat wird voraussichtlich im Herbst über die notwendige Anpassung des Richtplans entscheiden.
Die bestehende, rund 17 Kilometer lange 220-Kilovolt-Leitung zwischen Niederwil und Obfelden ist ein Flaschenhals im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz. Mit der Verstärkung auf 380 Kilovolt wird die regionale und internationale Versorgungssicherheit erhöht, wie das BVU festhält.
Die Netzgesellschaft Swissgrid hatte im Januar das Sachplanverfahren für die Leitung gestartet. Wenn letztlich der Bundesrat den Planungskorridor festgesetzt haben wird, kann die Netzgesellschaft die konkrete Leitungsführung für das Detailprojekt ausarbeiten.
Sie wird ein Plangenehmigungsgesuch einreichen müssen. Bei einem optimalen Verlauf des Verfahrens ohne Weiterzug an die Gerichte rechnet Swissgrid mit einer Inbetriebnahme der 380-kV-Leitung bis ins Jahr 2022.