Die Aargauer Primarlehrerinnen und Primarlehrer wehren sich gegen die vom Kanton geplante Reduktion des sogenannten Halbklassenunterrichts. Mit einer Petition wollen die Lehrer erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler wie bisher während sechs Wochenlektionen in kleinen Gruppen gefördert werden können.
Die Petition „für die Erhaltung qualitativ guten Unterrichts“ unterschrieben 2586 Primarlehrpersonen, wie der Verein PLV Aargau am Montag mitteilte. Damit hätten 80 Prozent der im Kanton tätigen Primarlehrer ihren Unmut kundgetan. Der Verein wird die Petition am kommenden Mittwoch der Staatskanzlei übergeben.
Die Lehrpersonen wehren sich gegen einen Entscheid des Departementes Bildung, Kultur und Sport (BKS). Mit Beginn des Schuljahres 2012/13 wird auf der Primarstufe die Möglichkeit des Halbklassenunterrichts gekürzt.
Dies führt gemäss des Vereins dazu, dass an einer 4. oder 5. Klasse die Schülerinnen und Schüler nur noch während vier Lektionen in einer kleinen Gruppe gefördert werden können. Derzeit stehen für diese Form des Unterricht sechs Lektionen zu Verfügung.
Schüler weniger aggressiv
Die Einschränkung der Förderung kleiner Gruppen trage nicht zur Stärkung der Volksschule bei, hält der Verein fest. Er befürchtet, dass die Verbesserungen zu Gunsten der Primarstufe wie die Verringerung des Pflichtpensums auf 28 Lektionen mit der starken Reduktion des Halbklassenunterrichts wieder neutralisiert werde.
Mehr Ruhe und Platz wirkten im Unterricht entlastend, erläutert der Verein. Die Kinder seien weniger aggressiv und konzentrierter bei der Sache. Damit stehe mehr echte Lernzeit zur Verfügung. Diese Qualität müsse erhalten bleiben.