Der Aargauer Regierungsrat setzt sich beim Bundesrat dafür ein, dass trotz Armeereform alle militärischen Infrastrukturen im Kanton erhalten bleiben. Die Einrichtungen hätten eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung für die Regionen und Gemeinden.
Ein «unverantwortlicher Abbau» der Infrastrukturen dürfe das «jahrzehntelange, konstruktive, verlässliche und gute Miteinander zwischen Armee und dem Kanton» nicht stören. Das hält der Regierungsrat in der am Freitag veröffentlichten Stellungnahme an den Bund zur Änderungen der Rechtsgrundlagen für die Weiterentwicklung der Armee fest.
Dieses Miteinander müsse bei einer allfälligen Verkleinerung der militärischen Infrastrukturen «angemessen berücksichtigt» werden. Für die weitere Entwicklung der aargauischen Regionen und Gemeinden stelle das zukünftige Stationierungskonzept eine wichtige Grundlage zur wirtschaftlichen und strukturellen Planung dar.
Der Bund müsse bei einem Verzicht auf Standorte dem Kanton und der betroffenen Region geeignete Ersatzlösungen aufzeigen. Der Regierungsrat weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass die vom Bund geplanten Verzichtsmassnahmen teilweise irreversibel seien.
593 Arbeitsplätze im Kanton
In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus den Reihen der CVP, FDP, SVP und BDP hält der Regierungsrat fest, er sei sich der rein volkswirtschaftlichen Bedeutung der militärischen Infrastrukturen bewusst. Dank der regionalen Verankerung der Armee könnten sehr viele Gemeinden und Regionen einen grossen Nutzen ziehen.
Der Regierungsrat nennt die Kasernen Aarau, Brugg und Bremgarten sowie das Armeelogistikcenter Otmarsingen. Zudem besteht in Windisch das Rekrutierungszentrum. Dort werden die Rekruten aus den vier Nordwestschweizer Kantonen und aus den Kantonen Luzern, Ob- und Nidwaldens sowie Uri ausgehoben.
Nach Angaben des Regierungsrates bestehen im Aargau bei den militärischen Infrastrukturanlagen 593 Arbeitsplätze. Knapp 400 dieser Mitarbeitenden wohnen im Kanton.
Im vergangenen Jahr wurden 519’854 Diensttage im Aargau geleistet. Die Wertschöpfung im Zusammenhang mit der Armee beziffert der Regierungsrat auf rund 48 Millionen Franken pro Jahr.