Der Aargauer Regierungsrat ist mit dem Programm des Bundes zur Beseitigung von Engpässen im Nationalstrassennetz nicht einverstanden. Er wehrt sich dagegen, dass der Ausbau auf sechs Spuren der Autobahn A1 zwischen Aarau Ost und dem Birrfeld beim Bund nicht höchste Priorität hat.
Der Bund müsse die Projektierung des Ausbaus auf sechs Fahrstreifen für diesen A1-Abschnitt starten, fordert der Regierungsrat in seiner am Freitag veröffentlichten Stellungnahme an das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Es sei zu prüfen, ob eine etappenweise Umsetzung erfolgen könne, etwa zwischen Aarau Ost und Lenzburg.
Das Kantonsparlament setzte den Ausbau der A1 zwischen Aarau Ost und dem Birrfeld bereits im kantonalen Richtplan fest. Die Kosten für den Ausbau werden auf 330 Millionen Franken geschätzt.
Man sei enttäuscht, dass der Bund diesen Ausbau erneut zurückgestellt habe und zu den nicht finanzierbaren Projekten zähle, hält der Regierungsrat fest. Der Kanton wehrt sich in der Stellungnahme auch dagegen, dass für den Ausbau im Raum Lenzburg-Baregg-Limmattal kein Geld mehr vorhanden sein soll.
Regierungsrat rechnet mit mehr Staus
Die Überprüfung des Nationalstrassennetzes für das Jahr 2030 durch den Bund zeige, dass sich die Engpässe weiter verschärfen und räumlich ausdehnen würden, schreibt der Regierungsrat weiter.
Für den Kanton Aargau sei es zentral, dass sich die Netze der Nationalstrassen, der Kantonsstrassen und der Gemeindestrassen optimal ergänzten. Wenn es auf den Nationalstrassen stocke, entstehe Ausweichverkehr auf den Kantonsstrassen und letztlich auf den Gemeindestrassen.
Der Grossraum Baregg steht gemäss Regierungsrat mit über 337 Stautagen im Jahr 2012 schweizweit an dritter Stelle der Stauschwerpunkte. Nur der Gubristtunnel mit 343 Stautagen und die Nordumfahrung Zürich-Winterthur mit 346 Stautagen würden höhere Werte aufweisen.