Aargauer Regierung möchte mehr mobile Hochwassersperren anschaffen

Der Kanton Aargau benötigt mehr mobile Hochwassersperren. Nach den positiven Erfahrungen beim Hochwasser im Juni sei eine Anschaffung weiterer mobiler Hochwassersperren sinnvoll, hält der Regierungsrat fest. Allerdings fehlt dem Kanton derzeit das Geld.

Der Kanton Aargau benötigt mehr mobile Hochwassersperren. Nach den positiven Erfahrungen beim Hochwasser im Juni sei eine Anschaffung weiterer mobiler Hochwassersperren sinnvoll, hält der Regierungsrat fest. Allerdings fehlt dem Kanton derzeit das Geld.

Im Kanton bestünden an 15 Orten Pläne zum Einbau von mobilen Hochwassersperren (System «Beaver»), hält der Regierungsrat in seiner Stellungnahme vom Freitag zu einer CVP-Interpellation fest.

Mit dem frühzeitigen Einbau der orangefarbenen Hochwassersperren könnten an diesen Orten zum Teil sehr grosse Schäden verhindert werden. Beim Hochwasser im Juni waren in Wallbach am Rhein auf einer Länge von 550 Metern solche Sperren aufgebaut worden.

Die Sperren der Armee verhinderten Wasserschäden. Ohne diese Sperren hätten in Wallbach rund 65’000 Sandsäcke aufgeschichtet werden müssen. Die Frage, ob dies beim schnell ansteigenden Rhein noch rechtzeitig hätte erfolgen können, bleibt gemäss Regierungsrat offen.

Mit Wasserschläuchen gegen Hochwasser

Bei den mobilen Hochwassersperren handelte es sich um dicke Kunststoffschläuche eines deutschen Anbieters. Sie werden bei einem Einsatz zunächst mit Luft gefüllt und in die gewünschte Position gebracht. Anschliessend werden die Schläuche mit Wasser gefüllt.

Das Wasser wird aus einem nahe gelegenen Gewässer gepumpt oder dem Hydranten entnommen. Die Dämmelemente können mittels eines Manschetten-Systems miteinander verbunden werden. Somit entsteht ein beliebig langer, den topografischen Gegebenheiten angepasster Damm.

Der Kanton besitzt mobile Hochwassersperren für eine Gesamtlänge von 1000 Metern. Der Kauf weiterer Sperren sei sinnvoll. Die Anschaffungskosten seien bereits nach ein bis zwei erfolgreichen Einsätzen amortisiert. Bei fachgerechtem Einsatz und guter Wartung hätten die mobilen Sperren eine Lebensdauer von 20 Jahren und würden 10 bis 15 Einsätze überstehen.

Kanton plant Deal mit Aarau

Der Kanton verhandelt derzeit mit dem Stadt Aarau über den Abkauf von Hochwassersperren mit einer Gesamtlänge von 800 Metern. Die Kantonshauptstadt kaufte diese im Zusammenhang mit der Baustelle beim Aarekraftwerk Rüchlig.

Allerdings ist dieser Deal nicht im aktuellen Aufgaben- und Finanzplan für die Jahre bis 2017 enthalten. Der Regierungsrat begründet dies mit Spargründen. Im kommenden Jahr soll entschieden werden, ob der Kauf in den Finanzplan aufgenommen wird.

Die Übernahme der Elemente von Aarau wäre gemäss Regierungsrat «eine einmalige Gelegenheit, zu einem sehr guten Preis, die Autonomie des Kantons bei den mobilen Hochwassersperren zu erhöhen».

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