Aargauer Regierung setzt seine Kantonalbank «unter Druck»

Der Kanton Aargau als Besitzerin hat für seine Aargauische Kantonalbank (AKB) neue Ziele formuliert. Die neue Eigentümerstrategie betrifft beispielsweise die Kosteneffizienz, den Jahresgewinn oder die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den politischen Behörden.

Der Kanton Aargau als Besitzerin hat für seine Aargauische Kantonalbank (AKB) neue Ziele formuliert. Die neue Eigentümerstrategie betrifft beispielsweise die Kosteneffizienz, den Jahresgewinn oder die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den politischen Behörden.

In Sachen Kosteneffizienz fordert die Aargauer Regierung von der AKB langfristig ein Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag von weniger als 55 Prozent. Im Aufwand muss auch die Abgeltung der Staatsgarantie eingeschlossen sein. Der Kanton erwartet, dass sich die AKB bei dieser so genannten Cost-Income-Ratio im vorderen Drittel der Schweizer Kantonalbanken bewegt.

Weiter verlangt der Kanton von seiner Kantonalbank eine stetige Gewinnentwicklung. Im Durchschnitt von drei Geschäftsjahren soll sich der Gewinn mindestens analog der Entwicklung des Eigenkapitals entwickeln. Massgebend für die Gewinnentwicklung soll der Jahresgewinn und die Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken sein.

Jährlich mindestens 60 Millionen Franken

Die Gesamtkapitalquote als Zielgrösse soll die regulatorischen Mindestanforderungen um vier Prozentpunkte übersteigen, lautet ein weiteres Ziel. Die jährliche Ausschüttung soll so festgelegt werden, dass die Gesamtkapitalquote die regulatorischen Mindestanforderungen um 3,8 bis 4,2 Prozentpunkte übertrifft.

Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017 soll die Gesamtkapitalquote die regulatorischen Mindestanforderungen um 4,0 Prozentpunkte übertreffen, verlangt die Regierung. Angestrebt wird als jährliche Mindestausschüttung 60 Millionen Franken.

Mehr Gespräche mit der Regierung

Auch die Kommunikation zwischen der Bank und den politischen Gremien hat die Regierung klarer formuliert. So soll sich der Bankrat betreffend der Gewinnverwendung vorgängig mit dem Regierungsrat absprechen.

Jährlich sollen mindestens zwei Gespräche der Bankverantwortlichen mit jeweils zwei Regierungsräten stattfinden. Zudem will der Gesamtregierungsrat periodisch orientiert werden.

Der Bankrat soll professionalisiert und entpolitisiert werden, Angestrebt wird ein guter Mix aus Knowhow, Alter, Frauenanteil und regionaler Verankerung, wie aus der am Freitag veröffentlichten Eigentümerstrategie hervorgeht.

Die Aargauischen Kantonalbank hat in den letzten Jahren ihrem Eigentümer, dem Kanton Aargau, viel Freude bereitet. 2014, im 100. Jahr ihres Bestehens, machte die Bank einen Jahresgewinn von noch nie erreichten 105,5 Millionen Franken.

Letztes Jahr konnte die Bank dieses Ergebnis mit einem Gewinn von 155,4 Millionen Franken noch toppen. Auch im ersten Semester 2016 war die AKB mit einem Halbjahresgewinn von 75,4 Millionen Franken auf gutem Weg.

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