Aargauer Regierung will bei Stipendien 750’000 Franken sparen

Der Aargauer Regierungsrat will das kantonale Stipendienrecht anpassen. Vorgeschlagen sind Ausbauten und Reduktionen. Unter dem Strich möchte der Regierungsrat bei Gesamtkosten von 17,2 Millionen pro Jahr rund 750’000 Franken sparen.

Der Aargauer Regierungsrat will das kantonale Stipendienrecht anpassen. Vorgeschlagen sind Ausbauten und Reduktionen. Unter dem Strich möchte der Regierungsrat bei Gesamtkosten von 17,2 Millionen pro Jahr rund 750’000 Franken sparen.

Die Anpassungen sind notwendig, weil der Kanton Aargau dem Stipendien-Konkordat des Bundes beigetreten ist, wie der Regierungsrat am Freitag mitteilte. Um die Beiträge des Bundes zu erhalten, muss der Kanton die Bestimmungen der Vereinbarung bis 2018 erfüllen.

So sollen neu ausländische Staatsangehörige mit Jahresaufenthaltsbewilligung einen Anspruch auf Stipendien haben. Sie müssen seit mehr als fünf Jahren in der Schweiz leben. Der Kanton rechnet mit Mehrkosten von 200’000 Franken pro Jahr.

Auch sollen die minimalen Höchstansätze für Ausbildungsbeiträge auf Sekundarstufe II bei auswärtiger Unterkunft um 2000 auf 12’000 Franken erhöht werden. Diese Anpassung dürfte zu Mehrkosten von ebenfalls 200’000 Franken führen.

Mit der Revision möchte der Regierungsrat zudem die Voraussetzung schaffen, dass der Kanton vermehrt zinslose Ausbildungsdarlehen vergeben kann. Diese Gelder müssen wieder zurückbezahlt werden.

Reduktionen vorgeschlagen

Anderseits will der Regierungsrat die Höchstbeträge für die Tertiärstufe um 1000 auf 16’000 Franken senken. Das führt zu Einsparungen von 250’000 Franken pro Jahr.

Minderausgaben von 700’000 Franken soll die sogenannte Elternunabhängigkeit bringen. Es geht um in Ausbildung stehende Personen, die das 25. Altersjahr vollendet, eine erste Ausbildung abgeschlossen und bereits einmal eigenes Geld verdient haben. Vor allem der Nachwuchs von gut situierten Eltern ist davon betroffen.

Aargau liegt unter Schweizer Durchschnitt

Der Kanton Aargau richtet pro Jahr Stipendien von 17,2 Millionen Franken an rund 3200 Personen aus. Ein Bezüger oder eine Bezügerin erhält im Mittel 5515 Franken pro Jahr. Diese Summe liegt rund 1300 Franken oder 20 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt.

Pro Jahr erhalten 80 Personen zinslose Ausbildungsdarlehen von insgesamt 600’000 Franken. Ende 2015 schuldeten 2400 Personen dem Kanton Darlehen von 17,7 Millionen Franken.

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