Die Aargauer Regierung will die Unterbringungssituation von Asylbewerbern mit Hilfe von regionalen Grossunterkünften entschärfen. Sie glaubt, dass sich mit diesem Vorgehen auch die politischen Fronten beruhigen.
Grössere Unterkünfte böten die Möglichkeit, den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung Rechnung zu tragen, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Botschaft der Regierung an den Grossen Rat. Solche Zentren hätte auch positive Auswirkungen auf die Arbeit der Polizei sowie die kantonalen Behörden.
Zudem würden künftig die Kompetenzen zwischen Gemeinden und Kanton klar getrennt. In kantonalen Grossunterkünften könnten Asylbewerber intensiver, effizienter und zielgerichteter betreut werden, glaubt die Regierung. Für besondere Personengruppen wie Familien oder renitente Asylbewerber sollen innerhalb der Unterkünfte spezielle Abteilungen geschaffen werden.
Mit der Finanzierung durch den Bund entstünden für den Kanton Aargau keine Kosten, heisst es in der Botschaft weiter. Ausgenommen davon ist der Verwaltungsaufwand für den Kanton sowie die Bereitstellung von personellen Ressourcen für die Planung und den Bau.
Der Kanton Aargau tut sich derzeit schwer mit der Suche nach Plätzen für Asylbewerber. Schuld sind laut dem Kanton vor allem jene 109 der 213 Gemeinden, die im vierten Quartal 2013 die Aufnahmepflicht gar nicht oder nur unvollständig wahrgenommen haben. Dadurch entgingen dem Kanton 400 Plätze, die anderweitig kompensiert werden mussten, wie diese Woche bekannt wurde.