Der Aargauer Regierungsrat will die Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales (HFGS) in Aarau und die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) in Brugg AG nicht zusammenlegen. Die Regierung zieht es vor, die bisherigen beiden Standorte auszubauen.
Der Aargau trage mit zwei Schulen für die berufliche Grundbildung und die höhere Berufsbildung den unterschiedlichen Schulkulturen Rechnung, hielt der Regierungsrat am Freitag in der Beantwortung einer Interpellation von mehreren Parteien fest.
Hinter dem Vorstoss stehen Grossratsmitglieder aus den Reihen von SVP, FDP, CVP, SP, EVP, glp und Grünen. Die Interpellation wurde von 74 Mitgliedern des 140-köpfigen Grossen Rats unterzeichnet. Sie forderten den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Gesundheits- und Sozialberufe im Aargau.
Die Interpellanten sprachen von einem Raumbedarf von 13’800 Quadratmeter für die gefragten Gesundheitsberufe. Sie schätzten die Investitionen auf ungefähr 80 Millionen Franken. Auch die Regierung anerkennt, dass die Zahl der Studierenden stark zunehmen wird.
Begrenzte Synergien
Die Standorte Brugg AG und Aarau seien für Lernende aus dem ganzen Kanton gut erreichbar. Zudem erhöhe sich die Bildungsqualität bei einer Bildungsstätte für rund 2500 Lernende nicht zwingend. Sparpotenzial gebe es bei Administration, Bibliothek, Verpflegung und Aula.
Der Regierungsrat rechnet mit einem ähnlichen Investitionsvolumen für die beiden Standorte wie für ein Kompetenzzentrum. Allerdings müsste ein Kompetenzzentrum zunächst vom Grossen Rat bewilligt werden. Umzug und Inbetriebnahme seien erst 2021 möglich. Damit würde der heutige Zustand für weitere acht Jahre konserviert.
Der Aargau will die HFGS in Aarau erweitern. Die BFGS in Brugg AG soll künftig im ehemaligen kantonalen Seminar zusammengelegt werden. Derzeit ist sie auf zwei Gebäude in Brugg, die Psychiatrische Klinik Königsfelden und auf ein Gebäude in Bremgarten verteilt.