Der öffentliche Nahverkehr im Kanton Aargau kann weiter ausgebaut werden. Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag für die Verbesserung des S-Bahnnetzes einen Kantonsanteil in Höhe von 40 Millionen Franken grossmehrheitlich bewilligt.
Die Pläne und der Kredit waren unbestritten, Kritik gab es einzig an Details oder an Grundsatzfragen. Der Sprecher der Grünen forderte Rahmenbedingungen, damit die Pendlerdistanzen künftig abnehmen und nicht zunehmen. Für die SP-Fraktion ist eine noch bessere Anbindung an das unter- und übergeordnete Transportsystem notwendig.
Die SVP verlangte mehr Flexibilität beim Taktfahrplan und schlug vor, dass das Angebot in Flautezeiten wirtschaftlicher ausgestaltet wird. Die Forderung nach einem minimalen Kostendeckungsgrad von 53 Prozent wurde mit 88 zu 43 Stimmen abgelehnt.
Grössere Kritik kam einzig von Seiten eines lokalen Vertreters. Das Fricktal sei in der Botschaft mit keinem Wort erwähnt, sagte der Rheinfelder GLP-Vertreter Roland Agustoni.
Dabei sei das Gebiet rund um das Sisslerfeld eines der grössten Entwicklungsgebiete im Kanton Aarau, sagte Agustoni. Im Fricktal seien schon früher grosse Investitionen getätigt worden, verteidigte sich Baudirektor Stephan Attiger.
15 Einzelprojekte verteilt auf drei Korridore
Mit dem Kredit soll das Aargauer S-Bahn-Netz zwischen 2015 und 2021 punktuell ausgebaut werden. Verteilt sind die rund 15 Einzelprojekte auf die drei Korridore Aarau-Olten-Zofingen, Heitersberg-Freiamt und Nationalbahn.
Neben dem Kanton Aargau beteiligen sich die SBB mit 47 Millionen und die Gemeinden mit 7 Millionen an den Gesamtkosten in Höhe von 94 Millionen Franken. Dazu kommen 68 Millionen Franken für den Substanzunterhalt, der voll zu Lasten der SBB gehen.