Im Kanton Aargau sind 130 der insgesamt 219 Gemeinden im Jahr 2012 auf einem Schuldenberg gesessen. Sie wiesen eine Nettoschuld von 482 Millionen Franken aus – 47,5 Millionen Franken mehr als 2011. In diesen Gemeinden beträgt die Schuld pro Einwohner 1386 Franken.
Auf der anderen Seite verfügten 89 Gemeinden insgesamt über ein Nettovermögen von 455 Millionen Franken, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Gemeindefinanzstatistik des Kantons hervorgeht.
Die Nettoschuld aller 219 Gemeinden betrug 27 Millionen Franken. Im Jahr zuvor hatten die Gemeinden unter dem Strich ein Nettovermögen von 30 Millionen Franken ausgewiesen. Die Verschuldung beträgt nun 43 Franken pro Einwohner.
Die finanzielle Lage der Gemeinden könne per Ende 2012 nach wie vor als gut beurteilt werden, hält das kantonale Departement Finanzen und Ressourcen fest.
Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinden sank jedoch unter die wichtige Marke von 100 Prozent. Er lag 2012 bei 79,1 Prozent – 32,7 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Ein Selbstfinanzierungsgrad von weniger als 100 Prozent bedeutet, dass die erwirtschafteten Geldmittel kleiner sind als die Nettoinvestitionen.
Der Finanzierungsfehlbetrag aller Gemeinden betrugt 70,2 Millionen Franken oder 97 Franken pro Einwohner. 117 Gemeinden hatten einen Fehlbetrag von insgesamt 163,2 Millionen Franken. 102 Gemeinden wiesen einen Finanzierungsüberschuss von zusammen 93 Millionen Franken aus.
Mehr Steuerertrag von natürlichen Personen
Der Steuerertrag der Gemeinden (mitsamt Finanzausgleich) erhöhte sich 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf 1,676 Milliarden Franken. Anders als im Vorjahr stiegen jedoch einzig die Steuererträge von natürlichen Personen. Der Ertrag von juristischen Personen sank um 8 Millionen auf 169,9 Millionen Franken.