Im Kanton Aargau sind 134 der insgesamt 216 Gemeinden im Jahr 2013 auf einem grösseren Schuldenberg gesessen als ein Jahr zuvor. Diese Gemeinden wiesen Schulden von 584 Millionen Franken aus – 102 Millionen Franken mehr als 2012. Die Schulden pro Einwohner betragen 1467 Franken.
Auf der anderen Seite verfügten 82 Gemeinden über ein Nettovermögen von insgesamt 441 Millionen Franken, wie aus der am Montag veröffentlichten Gemeindefinanzstatistik des Kantons hervorgeht.
Die Nettoschuld aller 216 Gemeinden betrug 143,7 Millionen Franken. Das sind 116,7 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. «Die finanzielle Lage der Gemeinden kann nach wie vor als gutbeurteilt werden», hält das kantonale Departement Finanzen und Ressourcen (DFR) fest.
Der Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinden bleibt unter der wichtigen Marke von 100 Prozent. Er lag 2013 bei rund 60 Prozent – 20 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Ein Selbstfinanzierungsgrad von weniger als 100 Prozent bedeutet, dass die erwirtschafteten Geldmittel kleiner sind als die Nettoinvestitionen.
Steuerertrag steigt
Der Finanzierungsfehlbetrag aller Gemeinden betrug 149 Millionen Franken – mehr doppelt so viel wie im Vorjahr. Von den 216 Gemeinden wiesen 2013 deren 87 einen Finanzierungsüberschuss von zusammen 70,9 Millionen Franken aus. Die übrigen 129 Gemeinden hatten einen Fehlbetrag von 220 Millionen Franken.
Der Steuerertrag der Gemeinden (mitsamt Finanzausgleich) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf 1’701 Millionen Franken.
Der Nettoaufwand aller Gemeinden erhöhte sich um 2,2 Prozent auf rund 1’486 Millionen Franken. Mit Berücksichtigung von Passivzinsen, Abschreibungen und Finanzausgleich erreichte der Gesamtaufwand 2’606,8 Millionen Franken.
Das entspricht 4’100 Franken pro Einwohner. Wegen der um 1,3 Prozent anwachsenden Bevölkerung sank der Gesamtaufwand pro Einwohner im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent oder 42 Franken.