Die Aargauer Sozialdemokraten und die Grünen haben erneut die Abschaltung der Atomreaktoren Beznau I und II in Döttingen AG gefordert. Es bestünden Zweifel an der Sicherheit der Anlagen, sagte SP-Fraktionspräsident Dieter Egli am Dienstag im Grossen Rat.
Der Regierungsrat solle sich auf Bundesebene für eine schnelle Stilllegung der Atomreaktoren von Beznau einsetzen, hielt Egli in der Fraktionserklärung fest.
Er solle die in der Kantonsverfassung festgehaltene Verpflichtung wahrnehmen und sich für den grösstmöglichen Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt gegen schädliche Einwirkungen sorgen.
In einem am Dienstag eingereichten Postulat unterstreicht die SP-Fraktion ihr Anliegen. Der Regierungsrat soll sich beim Bund für eine Laufzeitbegrenzung beim AKW Beznau einsetzen.
Es dürfe kein „Festkrallen an einer alten Technologie“ geben, sagte Grossrätin Patricia Schreiber in einer Fraktionserklärung für die Grünen. Jeder weitere Franken in ein Uraltkraftwerk sei ein verlorener Franken. Deshalb sollten die Atomkraftwerke Beznau und Mühleberg BE sofort abgeschaltet werden.
Parlament lehnte Forderung wiederholt ab
Im September 2011 hatte sich die bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat klar gegen die Forderung ausgesprochen, die schnellstmögliche Stilllegung der Reaktoren von Beznau zu prüfen. Das Parlament wies die Forderung der Grünen mit 100 zu 28 Stimmen ab. Auch der Regierungsrat hatte die Forderung abgelehnt.
Bereits im Mai hatte der Grosse Rat eine sofortige Ausserbetriebnahme der drei ältesten Schweizer AKW abgelehnt. Der Grosse Rat verwarf die SP-Forderung klar, wonach sich der Aargau für eine definitive Abschaltung der AKW Beznau und Mühleberg stark machen sollte.