Die Qualität der Lebensmittel ist im Kanton Aargau 2011 allgemein gut gewesen. Dieses Fazit zieht das Aargauer Amt für Verbraucherschutz (AVS) in seinem Jahresbericht. Im Importgemüse aus Asien wurden jedoch teils unzulässig hohe Rückstände an Pflanzenschutzmitteln festgestellt.
Rund ein Drittel der Proben von Importgemüse aus Asienläden überschritt die Höchstwerte für bis zu fünf Pestizide, wie es in dem am Montag veröffentlichten AVS-Jahresbericht heisst. In der Winterzeit wiesen 96 Prozent der ausländischen Blattsalate Rückstände auf.
Als „erfreulich“ wertet das AVS das Ergebnis seiner Untersuchung von türkischen Peperonis auf Pestizide. Nur bei einem einzigen Produkt sei der Höchstwert überschritten worden.
Bei der Anpreisung von Früchten und Gemüse habe die seit rund fünf Jahren regelmässig durchgeführte Kampagne zur korrekten Deklaration des Produktionslandes erstmals Wirkung gezeigt, hält das AVS fest. Die Beanstandungsquote sei deutlich gesunken und liege nun bei 13 Prozent.
Das AVS untersuchte auch verschiedene Lebensmittel auf Anteile gentechnisch veränderter Organismen (GVO) und Allergene. Die Bestimmungen in Bezug auf GVO wurden in allen Fällen eingehalten.
Einige Produkte mussten gemäss AVS jedoch beanstandet werden, weil Zutaten wie Erdnüsse, Haselnüsse, Weizen, Soja oder Senf auf der Zutatenliste nicht aufgeführt waren. Diese Zutaten können bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen.
Genussfertige Automatengetränke
Ein Problemfall ist die mikrobiologische Qualität von genussfertigen Getränken ab Automaten, wie das Amt im Jahresbericht deutlich macht. Es geht unter anderem um Getränke wie heisse oder kalte Schokolade, Kaffee oder Pilzcremsuppe.
Bei der mikrobilogischen Untersuchung hatte 2010 jede dritte Probe eine zu hohe Keimzahl aufgewiesen. Im vergangenen Jahr sank diese Quote auf 18 Prozent. Das ist gemäss AVS noch immer sehr hoch.
Es habe sich gezeigt, dass sich durch die Konstruktion der Automaten die Keimbelastung auch bei regelmässiger und korrekter Wartung nicht weiter senken lasse. Daher sei eine Anpassung der gesetzlichen Höchstwerte nötig.
Vorgegartes als Problem
Im vergangenen Jahr nahm das Amt für Verbraucherschutz bei 3656 Betrieben Inspektionen vor. Das Amt schätzte rund ein Prozent der Betriebe mit der Risikostufe „hoch“ ein.
Schwachstellen deckten die Kontrolleure – wie in den Vorjahren – vor allem bei der Herstellung und Lagerung von Produkten auf. Von 1034 untersuchten Proben von vorgegarten Lebensmitteln wie Gemüse, Teigwaren oder Reis wiesen 26 Prozent zu hohe Keimzahlen auf.
Dies sind gemäss AVS Anzeichen für einen falschen Umgang mit den Lebensmitteln. Schmutzige Hände und Gerätschaften oder das Würzen von Speisen unmittelbar nach statt vor dem Kochen könnten zu einer zu hohen Keimbelastung führen. Einige der Keime könnten in ausreichend grossen Mengen in den Lebensmitteln Krankheiten auslösen.