Im Aargau sollen erneuerbare Energien ab dem Jahr 2035 den gesamten Strombedarf decken. Bis zu diesem Datum soll der Stromverbrauch das Niveau von 2011 nicht überschreiten. Diese Grundsätze will eine Allianz aus Umwelt- und Fachverbänden sowie Parteien mit einer Volksinitiative durchsetzen.
Das am Freitag lancierte kantonale Begehren mit dem Titel „Energieinitiative: Aargau effizient und erneuerbar“ möchte das neue Energiegesetz entsprechend ändern.
Hinter dem Volksbegehren steht eine Allianz aus WWF Aargau, VCS Aargau, SP, Grünen und Grünliberalen. Mit dabei sind auch die Aargauer Sektionen von Pro Holz, die Organisation „Nie wieder Atomkraftwerke“ und der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie.
Damit der Stromverbrauch bis 2035 das Niveau 2011 nicht überschreitet, soll die Stromeffizienz gesteigert werden, wie es im Text der Initiative heisst.
Im Gesetz soll zudem verankert werden, dass der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser von Gebäuden ab dem Jahr 2050 zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Ausnahmen sollen nur zulässig sein, wenn der aktuelle Stand der Technik die Erfüllung der Vorgaben nicht ermöglicht.
Damit im Kanton Aargau eine Volksinitiative zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahre 3000 Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden. Der Initiativtext wurde am Freitag im kantonalen Amtsblatt veröffentlicht.
Aargau droht Anschluss zu verlieren
Die Schweizer Atomkraftwerke seien bis zum Jahr 2035 vom Netz, halten die Initianten fest. Es brauche daher jetzt ein Energiegesetz mit klaren Zielen, damit das vorhandene Potenzial genutzt werde.
Auch der Aargau solle von nachhaltigen, einheimischen Arbeitsplätzen als Folge der erneuerbaren Energien und der Stromeffizienz profitieren. Es müsse das lokale Gewerbe unterstützt werden, statt das Geld weiterhin „den Öl-, Gas- und Atomkonzernen zu schicken“.
Gemäss Initianten ist das Begehren eine Reaktion auf das revidierte Energiegesetz. Die bürgerliche Mehrheit habe dem Gesetz die Zähne gezogen. Der Aargau drohe, den Anschluss zu verlieren und in 20 Jahren vom Exporteur von Strom zum Importeur zu werden.