Aargauische Pensionskasse: Ex-Mitglieder überweisen 96 Mio. Franken

Die Aargauische Pensionskasse (APK) sieht sich im Rechtsstreit mit 45 Gemeinden und Arbeitgebern, die per Ende 2007 aus der APK ausgetreten waren, auf der Zielgeraden. 96,4 Millionen Franken haben die Ausgetretenen an die APK als sogenannte Nachschusspflicht überwiesen.

Die Aargauische Pensionskasse (APK) sieht sich im Rechtsstreit mit 45 Gemeinden und Arbeitgebern, die per Ende 2007 aus der APK ausgetreten waren, auf der Zielgeraden. 96,4 Millionen Franken haben die Ausgetretenen an die APK als sogenannte Nachschusspflicht überwiesen.

Alle ausgetretenen Arbeitgeber seien mindestens teilweise den Forderungen nachgekommen, sagte APK-Geschäftsführerin Susanne Jäger am Dienstag vor den Medien in Aarau. Das Inkasso sei jedoch noch nicht abgeschlossen.

Die APK ist die grösste Pensionskasse im Aargau. Vor allem Staatsangestellte und Lehrpersonen sind der APK angeschlossen.

Insgesamt 45 Arbeitgeber, vor allem Gemeinden, hatten sich per Ende 2007 aus der APK verabschiedet und schlossen sich anderen Pensionskassen an. Die APK gab den Austretenden 100 Prozent des Kapitals mit – und forderte aufgrund der Unterdeckung Nachzahlungen.

Mit dieser Sichtweise waren die betroffenen Gemeinden nicht einverstanden. Dazu gehörten unter anderem Zofingen, Frick, Muri, Spreitenbach, Bremgarten, Wohlen und Würenlos.

Die APK strengte einen Musterprozess an. Im Rechtsstreit mit der kleinen Gemeinden Rudolfstetten-Friedlisberg hatte die APK im vergangenen Juli vor dem Bundesgericht einen Sieg errungen.

Die Gemeinde musste eine Nachzahlung von 1,11 Millionen Franken mitsamt Zinsen von über 300’000 Franken leisten. Die Gemeinde wollte nur 103’483 Franken nachzahlen. Der Entscheid war ein Signal für die anderen 44 ausgetretenen Arbeitgeber, den Forderungen der APK weitgehend nachzukommen.

Der langfädige Rechtsstreit zahlte sich für die Pensionskasse aus. Sie erhielt nicht nur das Geld, sondern vor allem auch die vom Gericht festgelegten Zinsen. Diese liegen über dem, was die Pensionskasse wohl mit Anlagen erwirtschaftet hätte.

Unterdeckung verringert

Dank Nachzahlungen konnte die APK ihre Unterdeckung per Ende 2014 um rund ein Prozent verkleinern. Die Unterdeckung verringerte sich insgesamt um 2,8 Prozentpunkte auf 99,8 Prozent. Man sei «auf Kurs», sagte Geschäftsführerin Jäger.

Für einen Deckungsgrad von 100 Prozent fehlen der Pensionskasse noch 23 Millionen Franken – dies bei einem Vermögen von rund 9,32 Milliarden Franken. Als die APK auf Anfang 2008 vom Kanton ausfinanziert worden war, betrug der Deckungsgrad mitsamt einer Währungsreserve jedoch 115 Prozent.

Die APK erzielte 2014 eine leicht höhere Rendite als im Vorjahr. Die Performance stieg um 0,3 Punkte auf 5,3 Prozent. Bei der APK sind 30’323 Personen versichert. Davon sind 10’150 Rentnerinnen und Rentner. 183 Arbeitgeber sind der Kasse angeschlossen. Die Verwaltungskosten pro Person weist die APK mit 79 Franken aus.

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