Ab dem 12. Januar 2012 dürfen in der Schweiz und weltweit beliebige Begriffe als Endungen von Internetadressen registriert werden. Domainnamen wie www.fahrplan.sbb oder www.fixnet.swisscom könnten damit Realität werden. Die Unternehmen selbst geben sich jedoch zurückhaltend.
Eine entsprechende Änderung des Internet-Adressierungssystems hatte die international zuständige Behörde ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) im Juni dieses Jahres beschlossen. Bei der ICANN müssen die gewünschten Endungen denn auch beantragt werden.
Ganz billig ist der Spass allerdings nicht: Der Prozess vom Antrag bis zur Bewertung kostet bis zu 185’000 Dollar und dauert zwischen neun und zwanzig Monaten. Die erste Adressendung der neuen Art könnte also frühestens Ende 2012 in Betrieb gehen.
SBB zeigt kein Interesse
Von der Nachrichtenagentur sda am Montag angefragt, ob die Registrierung von fahrplan.sbb ein Thema für die Schweizerischen Bundesbahnen sein könnte, winkt SBB-Mediensprecher Christian Ginsig jedoch ab: Die Idee sei zwar seit Juni diskutiert worden, die SBB hätte aber schliesslich entschieden, nicht darauf einzugehen.
„Zum einen sind wir ein vornehmlich national tätiges Unternehmen, das in drei Landesteilen mit drei verschiedenen Markennamen auftritt (SBB, CFF, FFS), zum anderen hätte eine solche Registrierung keine wirtschaftliche Berechtigung, da es ja alles in allem ein sehr teures Unterfangen wäre“, erklärte Ginsig weiter.
Rechtliche Hürden für Missbrauch hoch
Beim grössten Schweizer Telekomunternehmen Swisscom, das noch immer mehrheitlich in Bundesbesitz ist, gibt man sich ebenfalls zurückhaltend: Ein konkreter Antrag sei vorderhand nicht geplant. Allerdings behalte sich das Unternehmen die Möglichkeit vor, zu einem späteren Zeitpunkt entsprechende Schritte zu unternehmen, sagte Sprecher Carsten Roetz gegenüber der sda.