AB Inbev und Carlsberg trotzen Schwäche in Problemmärkten

Brasilien und Russland bleiben die Sorgenkinder der Bierbranche. Das zeigen die Quartalsberichte der Brauriesen Anheuser-Busch Inbev und Carlsberg.

In den USA verlor AB Inbev Marktanteile mit den Marken Bud Light und Budweiser. des Leichtbiers Bud Light. (Archiv) (Bild: sda)

Brasilien und Russland bleiben die Sorgenkinder der Bierbranche. Das zeigen die Quartalsberichte der Brauriesen Anheuser-Busch Inbev und Carlsberg.

Weltmarktführer AB Inbev (Beck’s, Budweiser, Corona) gab am Donnerstag einen Quartalsgewinn unter den Erwartungen bekannt. Demnach lag das Betriebsergebnis mit umgerechnet 4,8 Milliarden Franken auf vergleichbarer Basis zwar um fast sechs Prozent über dem Vorjahreswert. Es fiel aber geringer aus als von Experten vorausgesagt.

Grund waren schleppende Geschäfte in den beiden wichtigsten Ländern. In den USA verlor AB Inbev Marktanteile mit den Marken Bud Light und Budweiser. Auf dem rezessionsgeplagten Heimatmarkt Brasilien drückten höhere Steuerlasten auf die Gewinnspannen. Hinzu kam die Schwäche der Landeswährung Real. Sie trifft das Unternehmen besonders, weil es die Hälfte seiner Absatzkosten in Dollar bezahlen muss.

Erholung erwartet

Das Management erwartet aber eine Geschäftserholung in dem südamerikanischen Land. Bereits im vergangenen Quartal legte das Absatzvolumen wieder zu. In diesem Jahr sollen sich Umsatz- und Kostenentwicklung verbessern. Erfreuliche Geschäfte meldete AB Inbev aus China, Mexiko und Südafrika.

Der Konzern übernahm 2016 für fast 100 Milliarden Dollar den Konkurrenten SABMiller. Er ist nun doppelt so gross wie der Branchenzweite Heineken aus den Niederlanden (mit den Schweizer Bieren Eichhof, Calanda, Haldengut) und steht für mehr als ein Viertel der weltweiten Bierproduktion.

Flaute in Russland

Der dänische Carlsberg-Konzern (Feldschlösschen, Holsten, Astra, Tuborg) kämpft weiter mit der Marktschwäche in Russland, wo sich die Wirtschaft nur langsam vom Ölpreisverfall und westlichen Sanktionen erholt. Zudem hat die Regierung den Bierverkauf in grossen Plastikflaschen verboten, um den hohen Alkoholkonsum einzudämmen.

Doch Carlsbergs Strategie zahlt sich aus: Weil die Firmenführung stärker auf teure Biersorten setzt, konnte sie eine sinkende Absatzmenge ausgleichen. So stieg der Vierteljahresumsatz konzernweit um fünf Prozent auf umgerechnet 1,95 Milliarden Franken und lag damit über den Analystenschätzungen. Geschäftserfolge meldete Carlsberg insbesondere aus Osteuropa und Asien.

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