Der Technologiekonzern ABB hat am Dienstag den weltweit ersten stromsparenden Niederspannungsschalter – eine intelligente Sicherung – auf den Markt gebracht. Wie das Unternehmen mitteilte, lässt sich dank dem «Emax 2» jährlich der Stromverbrauch von 1,4 Millionen europäischen Haushalten einsparen.
Diese Einsparung würde eine Minderung des CO2-Ausstosses um 4 Millionen Jahrestonnen oder den Ausstoss von über 1 Million Autos ermöglichen. In einzelnen Gebäuden senkt der Einbau des Schalters den Spitzenstromverbrauch um bis zu 15 Prozent.
Schalter wie der «Emax 2» kommen zum Schutz und zur Steuerung grosser Energiemengen etwa in Industrie- und Bürogebäuden, Rechenzentren oder Schiffen zum Einsatz. Die Energieersparnis amortisiert den Schalter nach ABB-Angaben in einem Jahr. Er sei schnell eingebaut und programmiert.
Der Schalter enthält wie eine herkömmliche Sicherung einen Schutzauslöser. Dazu kommt eine integrierte Steuerung. Diese misst den Stromverbrauch und steuert die Lasten. Sie trägt damit auch zum Vermeiden von Stromausfällen, die häufig dadurch entstehen, dass der Spitzenbedarf das Angebot übersteigt, bei.
Zum Stromsparen schaltet «Emax 2» automatisch die Elektrizitätsversorgung von Ausrüstung ab, die zum betreffenden Zeitpunkt nicht dringend gebraucht wird. Das kann etwa in den Tiefkühlregalen von Supermärkten geschehen.
Hier registriert der Schalter, dass die Tiefkühltemperatur erreicht ist, und schaltet die Stromversorgung ab. Wenn die Pizza aufzutauen droht, stellt er wieder an. Dasselbe kann auch bei Lüftungen zur Anwendung kommen, wie ABB-Mediensprecher Thomas Schmidt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Neben der Temperatur könnten viele andere Kriterien als Parameter einprogrammiert werden. Die Techniker von ABB forschten gemäss Schmidt jahrelang an der neuartigen Sicherung und bauten Tausende von Prototypen. Die Entwicklung leitete das ABB-Entwicklungszentrum in Bergamo (I).
Die revolutionären Schalter sind in erster Linie für Grossverbraucher geeignet. Für den Privathaushalt kommen sie hingegen eher nicht in Frage.
Neben seinen Schutz- und Steuerungsfunktionen verfügt der Schalter auch über eine Kommunikationsfunktion. Dank ihr kann er Daten zum Verbrauch und zur Systemzuverlässigkeit direkt mit Smart-Grid (intelligentes Stromnetz) und anderen Protokollen austauschen. Zum Marktpotenzial von «Emax 2» machte Mediensprecher Schmidt keine Angaben.