ABB lässt weiterhin Federn. Umsatz und Gewinn des grössten Schweizer Industriekonzerns sind im zweiten Quartal 2015 erneut geschrumpft, die Bestellungen nahmen nochmals deutlich ab.
Der Auftragseingang des Energietechnik- und Automationskonzerns fiel um 15 Prozent auf 8,996 Mrd. Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit rund 9,08 Mrd. Dollar gerechnet. Selbst in der von ABB definierten Vergleichsbasis resultierte ein Rückgang um 4 Prozent.
Der Auftragseingang spiegle wie erwartet die verschärften Marktbedingungen und die schwächere Nachfrage in China, den USA sowie in der Öl- und Gasindustrie, erklärte ABB-Chef Ulrich Spiesshofer in der Mitteilung vom Donnerstag. Die operative Marge und die Profitabilität in drei Unternehmensbereichen habe ABB dennoch verbessert.
Während der Umsatz um 10 Prozent auf 9,165 Mrd. Dollar schrumpfte, ging der operative Gewinn (EBITA) um 3 Prozent auf 1,058 Mrd. Dollar zurück. Damit lag ABB leicht über den Erwartungen der Finanzgemeinde.
Die Aufwertung des US-Dollars habe den Umsatz um 10 Prozent gedrückt, während sich Veräusserungen mit 3 Prozent negativ auswirkten. Auf Vergleichsbasis erzielte ABB demnach ein Wachstum von 3 Prozent. Der zu Quartalsbeginn hohe Auftragsbestand sei erfolgreich abgearbeitet worden, hiess es dazu.
Zu den Margenverbesserungen hätten Fortschritte bei der Neuausrichtung der Sparte Energietechniksysteme sowie Massnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätsverbesserung beigetragen. Der Konzerngewinn nahm um 8 Prozent auf 588 Mio. Dollar ab, was laut den Angaben auch an erheblichen Effekten aus der Währungsumrechnung lag.
Für das Halbjahr resultierte damit ein Rückgang des Konzerngewinns um 2 Prozent auf 1,152 Mrd. Dollar und mit 17,72 Mrd. Dollar ein um 10 Prozent tieferer Umsatz als in der Vorjahresperiode.
ABB-Chef Spiesshofer rechnet damit, dass das Marktumfeld schwierig bleibt, ABB aber auf Kurs bleiben könne. «Wir wollen entsprechend unserer Ziele weiter profitabel wachsen und nachhaltige Wertschöpfung erzielen.»