ABB leidet zwar immer noch unter dem schlechten Start ins Jahr. Die Verkäufe waren auch im dritten Quartal rückläufig. Dank einem starken Auftragswachstum blickt der Elektrotechnik- und Automationskonzern jedoch optimistisch in die Zukunft.
Der Industriekonzern ABB hat im dritten Quartal dank Grossaufträgen aus der Öl- und Energiebranche den Auftragseingang deutlich steigern können. Mit 11,23 Mrd. Dollar fiel er um 24 Prozent höher als im Vorjahr aus, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Beim Umsatz und dem Gewinn jedoch blieb ABB wie schon im Vorquartal hinter den Verlgeichszahlen des Vorjahrs zurück.
Die Verkäufe fielen mit 9,82 Mrd. Dollar um 7 Prozent niedriger, der Gewinn mit 734 Mio. Dollar um 12 Prozent tiefer aus als im dritten Quartal 2013. ABB-Chef Ulrich Spiesshofer zeigte sich dennoch zufrieden: «ABB erreichte trotz schwierigen Umständen ein gutes Ergebnis», bilanzierte er das vergangene Quartal an der Telefonkonferenz.
Problemsparte schreibt wieder schwarze Zahlen
Zur Begründung verwies Spiesshofer auf den Jahresanfang und auf die Situation bei der Division Energietechniksysteme. So drücke nach wie vor der schwache Auftragseingang im ersten Quartal auf die Umsätze aller Divisionen. Im Bereich Energietechniksysteme habe man wichtige Meilensteine bei der Umgestaltung der Divison erreicht.
ABB gab im Frühling bekannt, dass diese kleinste der fünf Unternehmenssparten komplett umgebaut werde. Unter anderem will der Konzern aus dem verlustbringenden Geschäft mit grossen Solarprojekten aussteigen. Noch sind jedoch einige dieser Projekte nicht abgeschlossen, was weiter auf den Gewinn und die Marge drückt.
Spiesshofer lobte jedoch die Fortschritte in diesem Sektor und im ganzen Unternehmen: «Alle unsere strategischen Projekte sind vollständig auf Kurs», sagte er. Man habe bereits die Kosten um jährlich eine Viertel Milliarde Dollar reduziert. Die Division Energietechniksysteme habe nach etlichen Verlustquartalen nun ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht.
Zahl der Grossaufträge verdreifacht
Besonders erfreut zeigte sich der ABB-Chef über den Zuwachs von Grossaufträgen. Diese hätten sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. So konnte ABB in Grossbritannien einen Grossauftrag zum Bau einer Hochspannungsleitung an Land ziehen. In Brasilien kann ABB ein Automations- und Energiesystem für eine Mine, in Tunesien eine Anlage zur Aufbereitung von Erdgas liefern.
Aufgrund der vollen Auftragsbücher zeigt sich Spiesshofer auch optimistisch für die Zukunft. «Der Ausblick für die Nachfrage in unserem Geschäft bleibt eindeutig positiv», sagte er. Kurzfristig jedoch gäbe es Risiken. So würden das langsame Wachstum in Europa, die verschiedenen politischen Konflikte und das Ebolavirus in Afrika die Märkte belasten.