ABB steigert Umsatz und enttäuscht mit Margen

ABB hat im ersten Quartal 2012 dank des Aufschwungs in Nordamerika den Auftragseingang halten und den Umsatz steigern können. Preisdruck und die Krise in Südeuropa lasteten hingegen überraschend stark auf den Margen. Und in China ist der Boom vorbei.

Hat den Umsatz steigern können: ABB (Archiv) (Bild: sda)

ABB hat im ersten Quartal 2012 dank des Aufschwungs in Nordamerika den Auftragseingang halten und den Umsatz steigern können. Preisdruck und die Krise in Südeuropa lasteten hingegen überraschend stark auf den Margen. Und in China ist der Boom vorbei.

Der betriebliche Quartalsgewinn (EBITDA) schrumpfte gegenüber der Vorjahresperiode um 7 Prozent auf 1,228 Mrd. Dollar, wie der Elektrotechnik- und Automationskonzern am Mittwoch mitteilte. Mehr als die Hälfte des Rentabilitätsrückgangs hing zusammen mit der rückläufigen Nachfrage in China, vor allem im Bau- und Transportsektor.

Allgemein wurden vermehrt Produkte und Projekte mit niedrigeren Margen geliefert respektive ausgeführt. Besonders in der Energietechnik bezeichnete ABB das Preisumfeld als schwach. Wegen der unsicheren Wirtschaftslage würden vorab in Europa Grossinvestitionen in die Energieübertragung hinausgezögert.

Den Konzerngewinn konnte ABB trotzdem um 5 Prozent auf 685 Mio. Dollar steigern. Dies gelang dank Einsparungen von 260 Mio. Dollar. Davon stammten etwa 60 Prozent aus einem optimierten Einkauf, rund 35 Prozent aus Produktivitäts- und Qualitätsverbesserungen und der Rest aus Verlagerungen.

Alle Divisionen steigern Umsatz

Der Umsatz erhöhte sich in allen Divisionen. Mit 8,907 Mrd. Dollar lag er um 6 Prozent über dem Vorjahreswert. In Lokalwährungen beträgt das Wachstum 8 Prozent. Die Division Industrieautomation und Antriebe legte in Lokalwährungen um 21 Prozent zu, die Division Energietechnikprodukte um 9 Prozent. Im Servicegeschäft weist ABB ein Plus von 12 Prozent aus.

ABB habe durch das diversifizierte Geschäftsportfolio und die breite regionale Aufstellung die wirtschaftlichen Unsicherheiten auf vielen Märkten abfedern können, während der hohe Auftragsbestand den Umsatz gestützt habe, erklärte ABB-Chef Joe Hogan.

Die Aufträge gingen in China und in Südeuropa am stärksten zurück. In Nord- und Zentraleuropa resultierte dagegen ein robustes Wachstum und auf dem amerikanischen Kontinent nahmen die Aufträge um 27 Prozent zu.

Dennoch zeigte sich die ABB-Führung vorsichtig bei den Prognosen für die nächsten Monate. In den meisten frühzyklischen Geschäften werde der Umsatz stagnieren oder höchstens um einige wenige Prozent zunehmen. Bei den anderen Aktivitäten rechnet ABB mit steigender Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie, der Mineralindustrie, der Stromverteilung und der Industrieautomation.

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