Caroline Abbé ist Captain des Schweizer Frauen-Nationalteams. Nun steht die Genferin mit über 100 Länderspiel-Einsätzen an der WM in Kanada vor dem nächsten Höhepunkt.
Im Jahr 2010 wurde Abbé zur Schweizer Fussballerin des Jahres gewählt. Im vergangenen Sommer wechselte die 27-jährige Abwehrspielerin zu Bayern München und wurde deutscher Meister. Beim 10:1-Kantersieg gegen Ecuador musste sie in der zweiten Halbzeit verletzt vom Platz. Nun hofft sie, für den WM-Achtelfinal gegen Gastgeber Kanada wieder rechtzeitig fit zu sein.
Caroline Abbé, Sie zählen im Schweizer Team zu den Leistungsträgerinnen, mussten die Niederlage gegen Kamerun jedoch wegen einer Adduktorenverletzung von der Bank aus mitverfolgen. Wie war das für Sie?
Caroline Abbé: «Schwierig (lacht). Ich bin es nicht gewohnt auf der Bank zu sitzen. Du kannst eigentlich nichts beeinflussen. Du kannst deine Mitspielerinnen zwar mental unterstützen, aber einfach ist das nicht.»
Haben Sie als Captain nach dem Spiel noch zum Team gesprochen?
«Direkt nach dem Spiel nicht. Wir haben dann ja auch kurz später erfahren, dass wir uns trotzdem für die Achtelfinals qualifiziert haben. Danach brauchte ich keine Spielerin mehr zu trösten. Unsere Trainerin hat anschliessend noch ein paar Worte ans Team gerichtet. Wir sind froh, dass wir unser Minimalziel erreicht haben.»
Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus? Sind die Adduktorenprobleme überstanden?
«Es geht immer besser. Ich werde nun wieder ins Training einsteigen und muss schauen, wie es geht. Ich denke, zu 90 Prozent werde ich im Achtelfinalspiel wieder auf dem Platz stehen.»
Dort erwartet Euch in Vancouver gegen Gastgeber Kanada eine grosse Kulisse.
«Ja, wir freuen uns auf diesen Höhepunkt. Ich bin sicher, dass das Stadion ausverkauft sein wird. Das wird bestimmt ein geiles Erlebnis. Wir freuen uns auch, wieder in Vancouver zu spielen.»
Haben Sie sich schon mit dem Gegner befasst?
«Wir haben in den letzten Jahren schon ein paar Mal gegen Kanada gespielt. Aus Erfahrung erwarte ich ein sehr physisches Spiel. Die Kanadierinnen sind zudem sehr erfahren. Aber wir werden nichts zu verlieren haben. Wir werden alles geben, über 90 oder 120 Minuten, und dann werden wir sehen, wozu es reicht.»