Abchasisches Parlament ernennt Übergangspräsidenten

Das Parlament der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien hat seinen Vorsitzenden, Valeri Bganba, zum neuen Übergangspräsidenten ernannt. Zudem setzten die Abgeordneten den 24. August als Datum für eine vorgezogene Präsidentschaftswahl fest.

Vom Krieg zerstörte Häuser in der Hauptstadt Suchumi (Symbolbild) (Bild: sda)

Das Parlament der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien hat seinen Vorsitzenden, Valeri Bganba, zum neuen Übergangspräsidenten ernannt. Zudem setzten die Abgeordneten den 24. August als Datum für eine vorgezogene Präsidentschaftswahl fest.

Dies meldeten russische Nachrichtenagenturen am Samstag. Der bisherige Präsident Alexander Ankwab weigerte sich unterdessen weiterhin zurückzutreten. In seiner Hochburg Gasauta, wo er sich verschanzt hält, erklärte er, dass er die Entscheidung des Parlaments vollständig ablehne.

Oppositionsanhänger hatten Anfang der Woche den Präsidentenpalast in der abchasischen Hauptstadt Suchumi am Schwarzen Meer gestürmt und Ankwab zur Flucht gezwungen. Bei einer Parlamentssitzung am Donnerstagabend forderten 20 der 21 anwesenden von insgesamt 35 Abgeordneten Ankwab zum Rücktritt auf. Dieser sprach von einem «bewaffneten Umsturzversuch» und lehnte seine Demission ab.

Ankwab war im August 2011 zum Präsidenten gewählt worden. Russland und Georgien hatten im August 2008 einen fünf Tage langen Krieg um Abchasien und die ebenfalls abtrünnige Provinz Südossetien geführt.

Russland erkannte die beiden Kaukasusprovinzen anschliessend als unabhängig an, dem Schritt folgten bislang nur wenige weitere Staaten. Tausende russische Soldaten sind in der Region stationiert, Georgien wertet dies als Besetzung.

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