In der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind in diesem Jahr bei Kämpfen zwischen verfeindeten Stämmen nach Angaben eines Abgeordneten bereits mindestens 500 Menschen getötet worden. Die Zahl der Getöteten zwischen Anfang Januar und Ende Februar allein beim Stamm der Beni Hussein liege bei 510.
Darunter seien viele Frauen und Kinder, erklärte Adam Scheicha, der dem arabischen Stamm ebenfalls angehört, am Montag. Zudem wurden seinen Angaben zufolge bei Zusammenstössen mindestens 865 Menschen verletzt. Der Stamm der Beni Hussein ist mit dem ebenfalls arabischen Stamm der Resegat verfeindet.
Die Zahl der Toten auf der Seite des Stammes der Resegat blieb unklar, Vertreter des Stammes waren zunächst nicht zu erreichen. In dem gewaltsamen Streit geht es um die Hoheit über die Region Dschebel Amir, in der sich Goldminen befinden.
Ende Januar hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International eine Bilanz von mindestens 200 Toten seit Jahresbeginn durch die Gewalt in der Region angegeben. Scheichas Angaben zufolge brannten seit Beginn des Jahres 68 Dörfer komplett ab, 120 weitere Ortschaften wurden teilweise zerstört. Dadurch wurden demnach 20’000 Familien zur Flucht aus Darfur gezwungen.