Drei Wochen nach dem verheerenden Einsturz einer Textil-Fabrik in Bangladesch haben sich 31 westliche Bekleidungsunternehmen einem Abkommen für mehr Gebäudesicherheit an den Produktionsstätten angeschlossen.
Die Vereinbarung sei eine «historische Wende für die Bekleidungsindustrie in Bangladesch», teilte das Bündnis Kampagne für Saubere Kleidung am Donnerstag in Berlin mit. Zuvor war in der Nacht eine Frist für die Unterzeichnung des Abkommens ausgelaufen.
Mehr als tausend Fabriken in dem südasiatischen Land seien nun Teil des Sicherheitsprogramms, erklärten die Initiatoren. Die Umsetzung des Vorhabens solle nun umgehend beginnen.
In dem Abkommen verpflichten sich die Konzerne demnach, für Instandhaltungskosten in den Zulieferbetrieben aufzukommen. Zudem umfasse die Vereinbarung unabhängige Sicherheitsinspektionen, verpflichte zu Reparaturen und Renovierungen, binde Beschäftigte und Gewerkschaften in Entscheidungen mit ein und ermögliche Konzernen, die Geschäfte mit Fabriken zu beenden, wenn diese Sicherheitsvorkehrungen ablehnten.
Zu den Unterzeichnern des Abkommens zählen dem Bündnis zufolge namhafte internationale Unternehmen wie H&M, PVH, zu dem die Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger gehören, Primark, Mango, Carrefour, Helly Hansen, G-Star, Benetton, Esprit, Abercrombie&Fitch oder Inditex, der Mutterkonzern der Bekleidungsketten Zara und Bershka.
Ende April hatten Gewerkschaften, Arbeitsrechtsinitiativen und Textilunternehmen festgelegt, bis Mitte Mai substanzielle Schritte für mehr Sicherheit in den Fabriken in Bangladesch einzuleiten. Sie reagierten damit auf den Einsturz eines achtstöckigen Fabrik-Gebäudes in einem Vorort der Hauptstadt Dhaka, bei dem über tausend Menschen ums Leben gekommen waren.