Erstmals seit der Unabhängigkeit des Kosovo im Jahr 2008 haben die serbischen Behörden am Montag Kosovaren gestattet, mit ihren von der Republik Kosovo ausgestellten Dokumenten nach Serbien einzureisen.
„Ich konnte ohne Probleme mit meinem Ausweis nach Serbien fahren“, erzählte ein Kosovo-Albaner am Grenzübergang Merdare. Die Neuerung ist Teil eines unter EU-Führung ausgehandelten Vertrags über die Bewegungsfreiheit zwischen beiden Ländern, der am Montag in Kraft trat.
Pflicht zur vorübergehenden Versicherung
Die Kosovaren mit Dokumenten der Republik Kosovo erhalten nun an der Grenze serbische Ausweisdokumente und müssen ein befristetes Nummernschild für ihr Auto kaufen, damit sie sich in Serbien frei bewegen könne. Eine vorübergehende Versicherung kostet sie 60 Euro, ein Nummerschild zusätzlich jeden Tag vier Euro.
Serben, die in den Kosovo einreisen, müssen im Gegenzug 60 Euro für eine zwei Wochen gültige Versicherung bezahlen. „Es war an der Zeit, uns die Bewegungsfreiheit zu erlauben, aber die Behörden greifen nach unseren Geldbeuteln“, sagte ein serbischer Geschäftsmann auf dem Weg nach Kosovo.
Bis Montag konnten die Kosovaren mit ihren Dokumenten der Republik Kosovo nicht durch Serbien reisen. Es ist für sie aber der schnellste Weg nach Westeuropa ist, wo viele Kosovo-Albaner leben.