Abschied von einem Monument afrikanischer Musik: Mit Gesang und bewegenden Reden haben Freunde, Musikerkollegen und Politiker am Mittwochabend in Abidjan Abschied vom verstorbenen «König der kongolesischen Rumba», Papa Wemba, genommen.
Der Weltmusiker war am Samstag bei einem Musikfestival in der Elfenbeinküste auf offener Bühne zusammengebrochen und kurz darauf gestorben.
Die sterblichen Überreste des 66-Jährigen wurden am frühen Morgen per Flugzeug von der Elfenbeinküste in Richtung Kinshasa gebracht. Begleitet wurde der Sarg unter anderem von Wembas Witwe Marie Rose, auch Mama Amazone genannt, und dem kongolesischen Tourismusminister Elvis Muntiri wa Bashala.
Wenige Stunden zuvor hatten rund 5000 ganz in weiss gekleidete Fans des toten Musikers einen Saal im Kulturpalast von Treichville am Rande der Lagune von Abidjan gestürmt, wo der Leichnam umgeben von Blumen für eine Trauerzeremonie aufgebahrt war. Auf einem grossen Poster stand: «Die Elfenbeinküste weint um dich, Viva Wemba».
Posthume Ehrung
«Wir sind gekommen, um Wemba zu beweinen, ein Denkmal», sagte der ivorische Starsänger Aicha Koné, der in den vergangenen Jahren kaum in der Öffentlichkeit erschienen war. Der Sarg des Toten war zuvor unter Applaus in den Saal gebracht worden, wo die Zeremonie im Beisein von Regierungschef Daniel Kablan Duncan und zahlreichen Kabinettsmitgliedern stattfand.
Wemba wurde posthum mit dem höchsten Orden der Elfenbeinküste ausgezeichnet. «Ein Künstler stirbt nicht. Ein Künstler stirbt, um noch grösser zu werden», sagte der ivorische Kulturminister Maurice Bandaman.
Der als Jules Shungu Wembadio Pene Kikumba im damaligen Belgisch-Kongo geborene Papa Wemba begann seine musikalische Karriere in den 60er Jahren in Kirchenchören. Wie viele seiner Generation wurde er stark von der US- und britischen Popkultur beeinflusst und trug zunächst den Künstlernamen Jules Presley.
Im Jahr 1969 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Band Zaiko Langa Langa, die lateinamerikanische Rumba mit traditioneller kongolesischer Musik verschmolz. Ein Weltmusik-Album machte ihn 1988 auch einem breiteren Publikum ausserhalb Afrikas bekannt.