Der harte Preiskampf auf dem Heimatmarkt und Abschreibungen auf Auslandstöchter haben France Télécom 2012 einen drastischen Gewinneinbruch eingebrockt.
Der Überschuss sei 2012 auf 820 Mio. Euro von 3,9 Mrd. Euro im Jahr zuvor gefallen, teilte Europas viertgrösster Telekom-Konzern am Mittwoch mit. Die Bilanz verhagelte haben vor allem die Geschäfte in Polen, Ägypten und Rumänien. Der Wert der dortigen Töchter musste um insgesamt 1,8 Mrd. Euro gemindert werden.
Hinzu kam noch der Gegenwind auf dem einst noch übersichtlichen Heimatmarkt. Hier mischt seit einem Jahr der neue Mobilfunkanbieter Free die Branche mit Tiefpreisen auf und kommt mittlerweile auf einen Marktanteil von 6 Prozent.
Der Betriebsgewinn (Ebitda) von France Télécom ging im Jahresschlussquartal wegen dieser Faktoren um 9 auf 3,1 Mrd. Euro zurück. Besserung ist nicht in Sicht.
„Der Druck auf die Preise wird 2013 schlimmer sein als wir dachten“, sagte Finanzchef Gervais Pellissier. Das Unternehmen werde deshalb die Kosten besser in den Griff kriegen müssen. Im Gegensatz zu den Mobilfunk-Konkurrenten Vivendi SFR und Bouygues Telecom plant der Konzern aber keine direkte Stellenstreichung – vielmehr werden Austretende und Rentner nicht ersetzt.
Für das vergangene und dieses Jahr plant France Télécom wie gehabt eine Dividende von 80 Cent je Aktie. Grösster Empfänger ist der französische Staat, der an dem Unternehmen noch 27 Prozent hält.
Frisches Geld könnte durch den Teilausstieg bei der britischen Tochter EE kommen, die die Franzosen mit der Deutschen Telekom betreiben. Die Partner wollen über einen Börsengang ihres Joint Ventures nach Vorlage von dessen Halbjahreszahlen entscheiden, wie Pellissier erläuterte.