Am Sonntag sind die Feierlichkeiten zum 1500-Jahr-Jubiläum der Abtei Saint-Maurice im Wallis eröffnet worden. Mehrere hundert Gäste durchschritten die Jubiläumspforte, um danach an der feierlichen Messe teilzunehmen.
Unter den Besuchern waren Bundesrat Alain Berset, alt Bundesrat Pascal Couchepin und der Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina. Die Gäste betraten die Basilika durch eine kleine Holzpforte, die sonst kaum genutzt wird.
Zur Feier des 1500-jährigen Bestehens der Abtei wurde der Eingang zur Jubiläumspforte umfunktioniert. Abt Joseph Roduit leitete die Messe in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche.
Bundesrat Berset verknüpfte in seiner Rede das Jubiläum mit der Aktualität. Er zog Parallelen zwischen dem heiligen Mauritius und seinen Gefährten, die aus Afrika gekommen waren um auf fremdem Boden zu sterben, und den Migranten, die heute ihr Leben riskierten um nach Europa zu gelangen. Angesichts solcher Dramen, die immer häufiger würden, dürfe man nicht gefühllos werden.
Ältestes Kloster des Abendlandes
Berset ehrte auch den Stiftsherrn, dessen Weisheit und Kraft der langen Lebensdauer der Abtei zugrunde liege. Die Abtei Saint-Maurice gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Berset betonte mit Verweis auf das bekannte Gymnasium von Saint-Maurice auch die Wichtigkeit von Werten wie Toleranz, Arbeit, Erziehung und Ausbildung.
Die Festlichkeiten zum Jubiläum werden nun fortgesetzt. Am Montag findet das traditionelle Fest des Heiligen Mauritius statt. Bei einer Prozession wird ein Schrein mit den Reliquien des Heiligen und seiner Gefährten durch die Strassen getragen.
Unter den geplanten Anlässen im Jubiläumsjahr, das bis zum 22. September 2015 dauert, ist die Mitternachtsmesse zu Weihnachten 2014.