Der abtretende Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), Yves Rossier, betont in einem Interview die finanziellen Vorteile, die der Schweiz aus der Einwanderung erwachsen. Ohne die Migranten hätte die AHV seit Jahren jährlich „Milliarden verloren“.
Angesichts der alternden Bevölkerung sei die gute finanzielle Lage des Schweizer Sozialsystems auf einen einzigen Faktor zurückzuführen: Die starke Immigration seit dem Beginn der Neunzigerjahre. Dies sagte Rossier in einem Interview mit der Zeitung „La Liberté“.
Rossier, der dem BSV während acht Jahren vorstand, spricht sich darin gegen eine Limitierung der Einwanderung aus. Solche Massnahmen seien das „beste Mittel“, um der AHV zu schaden. Von der Migration würden nicht nur die Sozialversicherungen profitieren, sondern auch Spitäler und Universitäten.
Zeichen einer „gesunden“ Gesellschaft
Die Einwanderung sei Ausdruck einer gesunden Gesellschaft. Zwar hätten Deutschland und Japan aufgrund ihrer schrumpfenden Bevölkerung weniger Platzprobleme, sagte Rossier. „Dafür sind sie mit gravierenderen Problemen konfrontiert.“
In einem anderen Zeitungsinterview hatte Rossier kürzlich von einem „kerngesunden Sozialsystem“ gesprochen. Ob das Rentenalter 65 beibehalten werden könne, hänge davon ab, ob neue Einnahmequellen erschlossen werden könnten.
Rossier tritt am 1. Mai seinen neuen Posten als Staatssekretär im Departement für auswärtige Angelegenheiten an.