Abtrünniger FDP-Regierungsrat Nicati tritt nicht mehr an

Der aus der FDP ausgetretene Neuenburger Regierungsrat Claude Nicati tritt bei den Gesamterneuerungswahlen im April nicht mehr an. Nicati hatte sich über mangelnde Unterstützung seiner eigenen Partei beklagt und glaubt als Parteiloser nicht an eine Wiederwahl.

Der Neuenburger Regierungsrat Claude Nicati tritt bei den bevorstehenden kantonalen Wahlen nicht mehr an (Archiv) (Bild: sda)

Der aus der FDP ausgetretene Neuenburger Regierungsrat Claude Nicati tritt bei den Gesamterneuerungswahlen im April nicht mehr an. Nicati hatte sich über mangelnde Unterstützung seiner eigenen Partei beklagt und glaubt als Parteiloser nicht an eine Wiederwahl.

Sein Entscheid, nicht mehr anzutreten, erfolge nach reiflicher Überlegung, sagte Nicati am Freitag an einer Medienkonferenz in Neuenburg. Er habe mit verschiedenen Personen, darunter natürlich seinen engsten Familienangehörigen gesprochen. Und er sei zum Entschluss gekommen, dass ihm die nötige Unterstützung als Parteiloser fehlen werde.

Dies, obwohl er viele Sympathiebekundungen erhalten habe. Zudem sei es sehr teuer, eine Wahlkampagne alleine zu finanzieren.

Katerstimmung nach Scheitern der TransRun

Der 55-jährige Regierungsrat Nicati hatte am 17. Oktober 2012 seinen Austritt aus der FDP erklärt. Den Entscheid begründete er damals mit der fehlenden Unterstützung durch seine Partei sowie diversen Anfeindungen aus den eigenen Reihen.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hatte die Delegiertenversammlung vom 4. Oktober, als die kantonale FDP entschied, fünf Kandidaten für die Regierungsratswahlen zu bestimmen. Nicati sah dies als Versuch, ihn zu verdrängen.

Einige Parteikollegen hatten ihn zudem für das Scheitern des Schnellbahnprojektes TransRun am vergangenen 23. September mitverantwortlich gemacht. Die Vorlage, die aus seinem Departement stammte, war von den Stimmberechtigten äusserst knapp mit 50,29 Prozent abgelehnt worden. Seither herrscht im Kanton Katerstimmung.

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