Der Abzug der letzten südkoreanischen Arbeiter aus dem Industriekomplex Kaesong hat am Samstag begonnen. Die ersten elf Arbeiter hätten bei Paju die Grenze zwischen den beiden koreanischen Staaten überquert, teilte das südkoreanische Vereinigungsministerium in Seoul mit.
116 weitere Arbeiter sollten am Nachmittag folgen. Am Montag solle dann mit der Ausreise der letzten 48 Südkoreaner der Abzug aus der gemeinsam betriebenen Industrieanlage beendet werden.
In der grenznahen Sonderwirtschaftszone hatten sich seit 2004 mehr als 120 südkoreanische Firmen angesiedelt. Für sie arbeiteten auch mehr als 50’000 Menschen aus Nordkorea.
Südkorea hatte am Freitag alle seine Staatsbürger aufgerufen, die Anlage auf nordkoreanischem Gebiet zu verlassen. Zuvor hatte Nordkorea der Aufforderung des Südens zu Verhandlungen über die gemeinsame Industriezone eine Absage erteilt.
Zukunft der Industriezone bedroht
Die Zukunft der wirtschaftlich und symbolisch bedeutenden Sonderzone scheint somit bedroht. Obwohl der Industriepark für Pjöngjang ein wichtiger Devisenbringer ist, hatte der Norden Anfang April südkoreanischen Beschäftigten den Zugang verwehrt.
Am 9. April zog Pjöngjang zudem alle seine Arbeitskräfte ab. Es begründete den Schritt mit einem von Seoul erwähnten «militärischen» Notfallplan zum Schutz seiner Beschäftigten in Kaesong.