Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei sind aus den Metropolen Ankara und Istanbul Panzer und andere Militärfahrzeuge abgezogen worden. Ein erster Konvoi mit sechs Panzern verliess am Montag Istanbul in Richtung der Nachbarprovinz Tekirdag.
Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge wurden zudem aus der Hauptstadt acht Panzer und weitere Fahrzeuge abgezogen. An der Vorderseite vieler Transportwagen prangte die türkische Flagge.
Die Behörden hatten nach dem Umsturzversuch Mitte Juli entschieden, einen Teil der Militärstützpunkte in den Metropolen zu schliessen, da es zu gefährlich sei, sie dort zu halten. Die Führung gab dem Militär bis zum 11. September Zeit, die Stützpunkte zu verlegen. Die Verlegung soll laut Anadolu die gesamte Woche dauern. Berichten zufolge sollen insgesamt mehrere hundert Panzer und andere Militärfahrzeuge aus den Städten gebracht werden.
Die Panzer gelten als Symbol des Putschversuchs. Im Bemühen, in der Türkei die Macht zu übernehmen und wichtige Stellen in beiden Städten zu besetzen, waren Armeefahrzeuge in der Nacht zum 16. Juli durch die beiden Städte gerollt. Von der Basis Akinci nahe Ankara starteten Kampfjets und Helikopter, um Regierungsgebäude in der Hauptstadt anzugreifen. Diese Basis soll geschlossen werden.
273 Tote
Bei dem gescheiterten Putsch und der Niederschlagung der Revolte waren 273 Menschen getötet und mehr als 2000 weitere verletzt worden. Die türkische Führung macht den islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich, dieser weist das zurück.